
Im zurückliegenden Geschäftsjahr haben sich bei weitgehend
unveränderten Wahrscheinlichkeiten die Schadenswerte,
insbesondere bei Risiken aufgrund tarifärer Handelshindernisse
und aufgrund fortlaufender Initiativen zur Regulierung
von chemischen Produkten in verschiedenen Ländern, erhöht.
Das Vereinigte Königreich hat am 31. Januar 2020
die Europäische Union mit einem Austrittsabkommen verlassen.
Dieses sieht zunächst eine Übergangsphase bis zum
31. Dezember 2020 vor, in der sich aus wirtschaftlicher Sicht
keine wesentlichen Änderungen zur bisherigen Situation
ergeben sollten. Sofern bis zum Ende der Übergangsfrist kein
umfängliches Handelsabkommen zwischen dem Vereinig-
ten Königreich und der Europäischen Union abgeschlossen
und ratifiziert wird, besteht weiterhin das Risiko einer mittelfristigen
Einschränkung von Geschäftsbeziehungen. Dieses
Szenario stellt für ALTANA nach wie vor kein wesentliches
Einzelrisiko dar. Aufgrund des im vergangenen Jahr mehrfach
verschobenen Austritts haben wir bereits 2019 alle Maßnahmen
identifiziert und vorbereitet, die in einem solchen
Falle umzusetzen wären. Mögliche potenzielle Ergebnisbelastungen,
die aus gestiegenen Zöllen und erhöhten administrativen
Aufwendungen für Ein- und Ausfuhren resultie-
ren können, schätzen wir in ihrer absoluten Höhe als gering
ein. Daneben besteht das vergleichsweise geringe Risiko,
dass die Verfügbarkeit von Rohstoffen durch den Wegfall von
REACH-Zertifizierungen für bisher nur im Vereinigten
Königreich registrierte Produkte eingeschränkt wird.
Aus Verstößen gegen Gesetze (Compliance-Risiken)
können Haftungsrisiken und Reputationsschäden entstehen,
die eine wesentliche Auswirkung auf die Ertrags- und
Vermögenslage des Konzerns haben können. Diesen Risiken
wirken wir im Rahmen unseres Compliance Management-
Systems entgegen, auch indem wir unsere Mitarbeiter regelmäßig
über relevante gesetzliche Anforderungen informie-
ren und schulen.
Eine wichtige Basis für den langfristigen Erfolg sind kompetente
und engagierte Mitarbeiter. Sollten wir zukünftig
nicht in der Lage sein, geeignete Fach- und Führungskräfte
zu rekrutieren und zu halten, bestehen Risiken für die erfolgreiche
Umsetzung unserer Strategie (Personalrisiken). Um
diesen Risiken zu begegnen, bietet ALTANA ein anspruchs-
volles Arbeitsumfeld und ein attraktives Vergütungssystem,
ergänzt um vielfältige Programme zur Altersvorsorge und
Vermögensbildung. Zudem bilden wir sowohl Nachwuchskräfte
als auch Fach- und Führungskräfte regelmäßig weiter.
Durch die länderübergreifende Auswirkung von Krankheiten
und in deren Folge gegebenenfalls notwendigen
Maßnahmen
zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung
können Produktionsprozesse und / oder Lieferketten beeinträchtigt
bzw. unterbrochen werden. Damit besteht das Risiko
eines wirtschaftlichen Schadens. Da in der Regel diese
Risiken räumlich und zeitlich begrenzt eintreten sollten, schätzen
wir die Auswirkungen für ALTANA aufgrund unserer
dezentralen
Strukturen mit global verteilten Standorten jedoch
als generell gering ein. Der weitere Verlauf der Coronavirus
(SARS-CoV-2)-Infektionen kann Auswirkungen auf die wirtschaftliche
Entwicklung insbesondere in China, möglicherweise
aber auch darüber hinaus haben. Sowohl die Dauer als
auch die konkreten Auswirkungen auf die wirtschaftliche
Entwicklung für ALTANA in 2020 lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt
nicht quantifizieren.
Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung
Wesentliche rechnungslegungsbezogene Risiken entstehen
insbesondere durch die Verarbeitung außerordentlicher
und nicht routinemäßiger Sachverhalte. Hierzu gehören unter
anderem die erstmalige Einbeziehung von zugekauften
Unternehmen oder Unternehmensteilen sowie die Abbildung
des Verkaufs von Konzernvermögen. Auch die Bilanzie-
rung von Finanzinstrumenten birgt aufgrund der komplexen
80 Voraussichtliche Entwicklung