
Steuerungssystem und Ziele
Das Steuerungssystem bei ALTANA orientiert sich grundsätzlich
an dem Ziel des nachhaltigen profitablen Wachstums.
Daraus abgeleitet gibt es eine Reihe von – insbesondere finanzwirtschaftlichen
– Kennzahlen, deren Entwicklungen analysiert
und für die Zielgrößen bestimmt werden. Hierzu zählen
insbesondere die Kennzahlen ALTANA Value Added (AVA),
Umsatzwachstum, Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) sowie die EBITDA-Marge, Ergebnis vor
Zinsen und Steuern (EBIT) sowie Investitionen.
Die Veränderung des Unternehmenswerts in einer Periode
wird über die finanzwirtschaftliche Kennzahl ALTANA
Value Added hergeleitet. Der absolute AVA berechnet sich
aus der Differenz zwischen dem operativen Ertrag und den
Kosten für das im Konzern gebundene Kapital. Der relative
AVA setzt diese Differenz ins Verhältnis zum gebundenen
Kapital. Er errechnet sich aus dem Return on Capital Employed
(ROCE) abzüglich der Kapitalkosten.
Ausgangslage für die Herleitung des operativen Ertrags
bildet das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, das um akquisitionsbedingte
und einmalige Sondereffekte bereinigt und
um eine kalkulatorische Steuerlast gemindert wird.
Das gebundene Kapital wiederum umfasst die Bestandteile
des Vermögens und der Verbindlichkeiten, die zur Erzielung
des operativen Ertrags benötigt werden. Die Kapitalkosten
bestimmen sich aus dem gewichteten Mittel der
Fremd- und der Eigenkapitalkosten. Den Kapitalkostensatz
überprüfen wir regelmäßig, passen diesen aber für die Berechnung
des AVA nur an, wenn er bestimmte Korridorwerte
über- oder unterschreitet. In den letzten Jahren haben wir
jeweils einen Kapitalkostensatz von 8 % angesetzt. Für das
Jahr 2020 werden wir als Ergebnis unserer Überprüfungen
eine Anpassung des Kapitalkostensatzes vornehmen und mit
einem Kapitalkostensatz von 7,5 % rechnen.
Kennzahlen zur Wertentwicklung werden sowohl für die
Erfolgsmessung eingesetzt als auch als Kriterien für strategische
und operative Entscheidungen auf Ebene der Konzernholding,
der Geschäftsbereiche und von Einzelgesellschaf-
ten genutzt. Die Kennzahl AVA dient darüber hinaus auch zur
Bestimmung variabler Vergütungsbestandteile.
Unser Ziel ist es, auf nachhaltiger Basis einen positiven
AVA zu erwirtschaften, das heißt einen operativen Ertrag
zu erzielen, der die Kapitalkosten überschreitet. In den letzten
Jahren ist es uns gelungen, einen positiven AVA zu gene-
rieren.
Ein nachhaltig profitables Umsatzwachstum bildet die
Basis einer langfristigen Steigerung des operativen Ertrags
und damit des Unternehmenswerts. Dabei ist es das Ziel von
ALTANA, das allgemeine Marktwachstum in den wichtigsten
Absatzsegmenten zu übertreffen und damit Marktanteile zu
gewinnen.
Im langfristigen Durchschnitt soll das jährliche operative
Umsatzwachstum 5 % betragen. Zusätzliches Wachstum
soll durch Akquisitionen erzielt werden – sei es durch den
Erwerb von ergänzenden Aktivitäten auf Ebene der bestehenden
Geschäftsbereiche oder die mögliche Integration
neuer Geschäftsaktivitäten.
Das Wachstum darf allerdings nicht zulasten der Profitabilität
erfolgen. Innerhalb des ALTANA Konzerns kommt
daher der Steuerung der EBITDA-Marge eine hohe Bedeutung
zu. Der langfristige Zielkorridor für die EBITDA-Marge des
Konzerns liegt bei 18 % bis 20 %. Daraus abgeleitet existieren
langfristige Zielmargen für die vier Geschäftsbereiche,
die aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsaktivitäten und
der Marktcharakteristika vom durchschnittlichen Zielwert
für den Konzern abweichen können. In den letzten Jahren
lagen die erwirtschafteten Konzernmargen innerhalb oder
in einzelnen Jahren sogar oberhalb des Zielkorridors.
Neben dem Erreichen einer langfristigen Umsatz- und
Ergebnisdynamik liegt ein weiterer Fokus zur erfolgreichen
Steigerung des Unternehmenswerts auf der Steuerung des
operativen Kapitals. Wesentliche Einflussgrößen sind in
diesem Zusammenhang vor allem die Entwicklung des Anlagevermögens
und des Net Working Capital.
52 Grundlagen des Konzerns