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Haupttreiber hierfür sind die Exporte, durch die die deutsche
Industrie bei einer Stabilisierung der Weltwirtschaft deut-
lich profitieren dürfte. Jedoch sieht der IWF bei seiner Einschätzung
für 2020 auch zahlreiche Risiken, die zu einer
Verlangsamung
des weltweiten Wachstums führen könnten.
Diese sind im Wesentlichen die steigende Unsicherheit in
Bezug auf geopolitische Risiken, die zu einer Einschränkung
von internationalen Handelsbeziehungen führen könnten
sowie eine neuerliche Eskalation im Handelsstreit zwischen
den USA und China. Als weiteres Risiko sieht der IWF Pro-
bleme in Schwellenländern, unter anderem in Indien.
Das Wachstum in den Schwellenländern sollte 2020 laut
Prognose des IWF über 4 % und damit oberhalb des Niveaus
des Vorjahres liegen und das erwartete Wachstum der
industriellen Volkswirtschaften (+ 1,6 %) überschreiten, jedoch
mit einer deutlich geringeren Dynamik als noch in Vorjahren.
Getragen wird diese Entwicklung weiterhin ins-
besondere durch die Volkswirtschaften in Asien. China und
Indien wachsen am stärksten, jedoch ebenfalls auf niedrige-
rem Niveau als in den Vorjahren. Zudem hat sich insbesondere
in Indien auf Basis der jüngsten Einschätzung des IWF zuletzt
der Konsum stärker als erwartet abgeschwächt, sodass
die Wachstumsprognosen für 2020 deutlich auf 5,8 % nach
unten korrigiert wurden. Die Einschätzung für China wurde
infolge der Coronavirus (SARS-CoV-2)-Infektionen im Feb-
ruar 2020 von 6,0 % auf 5,4 % gesenkt. Die Region Lateinamerika
sollte eine im Vergleich zum Vorjahr anziehende
Wachstumsdynamik verzeichnen, die mit 1,6 % aber auf einem
niedrigeren Niveau läge als für die aufstrebenden Volkswirtschaften
in Asien prognostiziert.
Für den allgemeinen Chemiesektor wird vor dem Hintergrund
der globalen Konjunkturaussichten für 2020 ein
Wachstum auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Die Branchenvereinigung
American Chemistry Council (ACC) prognostiziert
für 2020 einen Anstieg der weltweiten Chemieproduktion
um 2,0 %, nach erwarteten 1,2 % im zurücklie-
genden Geschäftsjahr. Dieses Wachstum sollte vor allem durch
die Chemieindustrie in Lateinamerika und in Europa getrieben
werden. Aber auch in Asien sollte sich die Chemieproduktion
positiv entwickeln.
Wir gehen auf Basis der konjunkturellen und branchenspezifischen
Rahmenbedingungen davon aus, dass sich die
allgemeine Nachfrage auf den für ALTANA relevanten Märkten
grundsätzlich positiv, wenn auch regional und markt-
spezifisch unterschiedlich entwickeln wird. Inwieweit Veränderungen
im Lagerverhalten entlang der Wertschöpfungs-
kette die tatsächliche Nachfrage nach Produkten unserer
Geschäftsbereiche beeinflussen, hängt in hohem Maße
von der erwarteten kurz- bis mittelfristigen Entwicklung ab.
Bewegungen der Lagerniveaus können zu wesentlichen
Auswirkungen führen.
Die Preisentwicklung für Rohöl kann kaum verlässlich
prognostiziert werden. Wir gehen davon aus, dass es in
2020 zu keinen wesentlichen Preisbewegungen kommen
wird. Die Verfügbarkeit, die Preisgestaltung und die Verbrauchsmenge
von Chemieprodukten unterliegen – in unterschiedlichem
Ausmaß – dem Einfluss des Rohölmarktes.
Zudem kann die Erwartung von Marktteilnehmern in Bezug
auf die zukünftige Entwicklung des Ölpreises deutliche
Veränderungen in der Lagerhaltung entlang der gesamten
Wertschöpfungskette der Chemiewirtschaft bewirken.
Wie bereits in den Vorjahren können auch 2020 die für
ALTANA wesentlichen Wechselkursrelationen ausgeprägte
Volatilitäten aufweisen. Ausschlaggebend für Wechselkursbewegungen
kann neben der Entwicklung der regionalen
Zinsniveaus und Wirtschaftsleistungen auch politische Einflussnahme
sein. Da sich Intensität und Richtung der
Währungskurse nicht prognostizieren lassen, sind konkrete
Aussagen zum Einfluss nicht möglich. Konkrete Risiken,
aber auch Chancen können sich aus einer Abweichung der
tatsächlichen Wechselkursentwicklung zu unseren Planannahmen
ergeben.