Konzernlagebericht Produkte Sicherheit und Gesundheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement Konzernabschluss 95
gungsaufwand deutlich. Dadurch wird nicht nur ein Beitrag
zur Ergonomie geleistet, sondern gleichzeitig die Produk-
tivität gesteigert.
ELANTAS in Ascoli investierte in eine Abfüllstation mit
automatischer Spülung für organische Lösemittel. Mit der
neuen Vorrichtung werden manuelle Reinigungsvorgänge an
Verbindungsschläuchen vermieden.
ACTEGA analysierte an seinem neuen brasilianischen
Standort in Araçariguama die Arbeitsplätze hinsichtlich
Sicherheit und Ergonomie und passte sie entsprechend an.
ACTEGA Rhenania führte ein Gesundheitsprogramm mit
dem Namen „Rückenfit“ ein. Nach einem Einführungsgespräch
mit einem qualifizierten Trainer erfolgten weitere Trainingseinheiten
am jeweiligen Arbeitsplatz mit dem Ziel, Schäden
und Verletzungen durch unsachgemäßes Sitzen zu ver-
meiden. Im Zuge der Corona-Pandemie wurden Gesundheits-
kurse wie Rückenfit und Yoga als Onlinekurse angeboten
und ein Teil der jährlichen Sicherheits- und Gesundheitstage
als digitale Impulsvorträge durchgeführt. Der Newsletter
„SAFETY@ALTANA“ informierte darüber, wie ergonomisch,
gesund und sicher auch von zu Hause aus gearbeitet wer-
den kann.
Sicherheit bei chemischen Prozessen
Das Risiko von Unfällen und Schadensereignissen bei che-
mischen Prozessen lässt sich signifikant senken, indem
regelmäßig die jeweiligen Verfahrensschritte systematisch
überprüft werden. Das betrifft nicht nur den Umgang mit
chemischen Stoffen, sondern auch typische Verfahrensschritte,
Vorgänge wie zum Beispiel das Heizen, Kühlen und Rühren.
BYK konnte durch die Einführung einer Reaktionsmischpumpe
am Standort in Kempen die Prozesssicherheit vor
allem bei stark wärmeabgebenden Reaktionen wesentlich verbessern.
Dieses Verfahren sorgt für eine sehr effektive Kühlung
des Reaktionsgemischs.
ECKART baute am Standort Painesville vermehrt Temperatursensoren
vor allem bei den Mühlen ein. Damit können
unvorhergesehene Temperaturerhöhungen zeitnah entdeckt
und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.
Zur Vermeidung von unkontrollierten Zündungen durch
elektrostatische Aufladungen werden in der chemischen
Industrie Schutzgase, wie Stickstoff, eingesetzt. Diese Schutzgase
können jedoch bei unbeabsichtigtem Austritt, zum
Beispiel in Produktionshallen, eine Gefahr für die Mitarbei-
ter darstellen. Daher wurden unter anderem am ECKART
Standort in Schererville Sauerstoff-Sensoren im Mühlenraum
installiert. Am gleichen Standort hat sich die Prozesssicher-
heit durch zusätzliche Maßnahmen weiter verbessert. Zum
Beispiel wurde eine Alarmierung bei unbeabsichtigtem
Auslaufen installiert und ein Auslaufschutz in den Tanklagern
eingebaut.
Darüber hinaus investierte ALTANA im Berichtsjahr
weiter in den Schutz von Mitarbeitern vor kritischen Stoffen
(z. B. Stäube und VOCs). Dabei wurden unter anderem
bestehende Lüftungsanlagen bei ECKART in Wackersdorf und
bei ELANTAS in Zhuhai verbessert.
Erfolgsfaktor Kommunikation
Bei der Festigung einer wirksamen Sicherheitskultur spielt
die Information und Kommunikation eine entscheidende
Rolle. Unfallereignisse mit signifikanter Häufigkeit und Relevanz
werden beispielsweise über das weltweite ALTANA
Mitarbeitermagazin zusammen mit Strategien zu ihrer Vermeidung
vorgestellt.
In Deutschland kooperiert BYK seit 2017 mit der Berufsgenossenschaft
Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)
beim Thema „Vision Zero“ – einem Programm, das auf die
vollständige Vermeidung von Unfällen abzielt. Die Leis-
tung der Arbeitssicherheit wird seitdem nicht nur über die
herkömmlichen Indikatoren (WAI 1 – 3) gemessen, sondern