Grundsätze und Ziele der Finanzierungsstrategie
Die Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit soll grundsätzlich
durch den im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit
erwirtschafteten Cash Flow abgedeckt werden. Gleiches gilt
für den Bedarf an Investitionen, die dem kontinuierlichen
Ausbau der Geschäftsaktivitäten dienen.
Daraus abgeleitet orientieren sich die Ziele unserer Finanzierungsstrategie
daran, zum einen die im Konzern erwirtschafteten
liquiden Mittel zentral zur Verfügung zu halten.
Zum anderen wird ein Finanzrahmen angestrebt, der es
ALTANA ermöglicht, Akquisitionen und auch große, über das
gewöhnliche Maß hinausgehende Investitionsprojekte flexi-
bel und schnell abzuwickeln.
Um diese Ziele erfolgreich umzusetzen, steuern wir
nahezu die komplette Konzerninnenfinanzierung zentral über
die ALTANA AG. Hierzu sind für die bedeutenden Währungsräume
Cash Pools eingerichtet.
Aus der Emission von Schuldscheindarlehen bestanden
zum Jahresende 2020 keine Verbindlichkeiten mehr. Die
letzte noch ausstehende Tilgung über insgesamt 48,0 Mio. €
erfolgte im November 2020. Es besteht ein allgemeiner
Konsortialkreditrahmen über 250,0 Mio. € mit einer Laufzeit
bis 2022, der zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen
wurde.
Diese Finanzierungsstruktur bietet ALTANA die notwendige
Flexibilität, um kurzfristige und auch investitionsintensive
Wachstumsopportunitäten angemessen nutzen zu
können. Die Verteilung der Fristigkeit der genutzten Finanzierungsinstrumente
ermöglicht es uns, die Tilgung der Verbindlichkeiten
über die Zuflüsse aus dem operativen Cash
Flow optimal zu steuern.
Außerbilanzielle Finanzierungsverpflichtungen resultieren
aus Einkaufsverpflichtungen sowie Garantien für Pensionsverpflichtungen.
Details zu den bestehenden Finanzierungsinstrumenten
sind im vollständigen Konzernabschluss dar-
gestellt.
Liquiditätsanalyse
Liquiditätskennzahlen
2019 2020 Δ %
in Mio. €
Cash Flow aus der
betrieblichen Tätigkeit 386,3 373,6 - 3
Cash Flow aus der
Investitionstätigkeit - 228,8 - 220,0 4
Cash Flow aus der
Finanzierungstätigkeit - 134,6 - 99,9 26
Im Laufe des Jahres 2020 stieg der Bestand an Liquiden Mitteln
um 49,1 Mio. € auf 313,7 Mio. € (Vorjahr: 264,6 Mio. €).
Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit lag mit 373,6
Mio. € trotz eines geringeren Konzernjahresüberschusses
nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres (386,3 Mio. €).
Dies ist im Wesentlichen auf einen hohen Anteil an nicht
zahlungswirksamen Anteilen des Ergebnisses des vergangenen
Jahres, insbesondere aufgrund der Wertberichtigung
des Geschäftswerts im Geschäftsbereich ECKART, zurückzuführen.
Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit sank im
Vergleich zum Vorjahr geringfügig auf 220,0 Mio. € (Vorjahr:
228,8 Mio. €). Die Ausgaben für Akquisitionen durch
den Erwerb der schweizerischen Schmid Rhyner AG und
der US-amerikanischen Gulf Scientific lagen zwar auf einem
weit höheren Niveau als in 2019, allerdings lagen die Inves-
titionen in Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
auf einem niedrigeren Niveau.
Aus der Finanzierungstätigkeit flossen im Geschäftsjahr
2020 Mittel in Höhe von 99,9 Mio. € – und damit weni-
ger als im Vorjahr (134,6 Mio. €) – ab. Die Abflüsse bei den
Kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betrafen die plan-
mäßige Tilgung der genannten Schuldscheintranche in Höhe
von 48,0 Mio. €, die Übernahme eines Gesellschafterdar-
lehens im Zusammenhang mit der Akquisition der Schmid
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