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standard des unabhängigen „Cradle to Cradle Products
Innovation Institute“.
ECKART hat ein bestehendes Verfahren zur Herstellung
von Effektpigmenten für die Pulverlackindustrie weiterent-
wickelt und deutlich optimiert. Die neue Produktreihe verleiht
Pulverlacken eine höhere Farbintensität und vereinfacht
die Anwendung. Darüber hinaus verfügen diese Produkte
über eine deutlich verbesserte Wärmestabilität. Diese Eigenschaft
wirkt sich vor allem positiv auf die Lagerung und den
Transport in wärmeren Regionen, z. B. in Asien, aus. Mit
dem neuen Verfahren kann ECKART in der Produktion zusätzlich
bis zu 75 % an Energie gegenüber dem etablierten
Verfahren einsparen und Abfallprodukte, wie zum Beispiel Lösemittel,
vermeiden.
Emissionsarme Produkte und Technologien
Alle Geschäftsbereiche haben neue Produkte in den Markt
eingeführt, die zur Reduzierung unterschiedlicher Emissionen
beitragen. Ein Schwerpunkt bei BYK war die Entwicklung
von emissionsfreien Produkten in den Anwendungsbereichen
Netzen und Dispergieren, Oberfläche, Entschäumung so-
wie Rheologie. Diese neuen Additive können in lösemittelfreien
und in wasserbasierten Lacksystemen eingesetzt wer-
den und entsprechen den Anforderungen an flüchtige organische
Verbindungen (VOC – Volatile Organic Compounds).
Auch ELANTAS entwickelte entsprechende Produkte, beispielsweise
durch den Einsatz von Lösemitteln, die keinen
Stickstoff enthalten. Damit kann die Bildung von schädlichen
Stickoxid-Gasen, die bei nachträglicher Verbrennung ent-
stehen können, vermieden werden. Die Umstellung von einem
leicht flüchtigen, organischen Verdünnungsmittel auf ein
neuartiges, schwer flüchtiges und kennzeichnungsfreies System
führte zu einer deutlichen Reduzierung von VOC-
Gehalt und Toxizität, ohne die gewünschten Produkteigenschaften
zu beeinträchtigen.
Ersatz kritischer Stoffe
Im Berichtsjahr ist es ALTANA gelungen, weitere kritische
Stoffe zu ersetzen. Beispielsweise wurde bei BYK eine Reihe
von Produkten entwickelt, die kein Zinn mehr in der Formu-
lierung enthalten. Damit erfüllen diese Produkte die aktuellen
Anforderungen, vor allem von Kunden aus der Möbelindus-
trie. Die Formulierungen entsprechen außerdem speziellen
Regularien, u. a. der Verordnung für die Sicherheit von
Spielzeug. Aufgrund geänderter gesetzlicher Vorgaben wurde
die Formulierung einiger Wachsprodukte so angepasst,
dass diese weiterhin den aktuellen europäischen chemikalienrechtlichen
Anforderungen (REACH) entsprechen.
Beiträge zu „Circular Economy“
Das Thema „Circular Economy“ gewinnt für die chemische
Industrie immer mehr an Bedeutung. Der Übergang von
linearen zu zirkularen Wertschöpfungsketten umfasst die Wiederverwendung
sowie das mechanische und das chemische
Recycling. Dazu zählen auch Verbrennungsverfahren von
Abfällen, bei denen die dabei entstehende Wärme als Energiequelle
genutzt wird, und in Zukunft auch die Wiederverwendung
des dabei entstehenden CO² als chemischer Rohstoff.
Dem Produktdesign kommt dabei ein hoher Stellenwert
zu. Es geht darum, sowohl die gewünschten Produkteigenschaften
als auch eine einfache Zurückführung der Rohstoffe
zu ermöglichen. Ein Beispiel dafür sind Verpackungsfolien
für Lebensmittel. Um die geforderten Eigenschaften zu erzielen,
werden heute Folien eingesetzt, die aus unterschiedlichen
Materialien und mehreren Schichten bestehen. Diese
Mehrfach-Komponenten-Folien können mit den heute zur
Verfügung stehenden technischen Methoden mechanisch
nicht wiederverwertet werden. Ziel einer Innovation ist
es in diesem Zusammenhang, zum Beispiel einzelne Komponenten
durch eine Lackschicht zu ersetzen. ACTEGA hat