fen. Doch auch hier sollte der Rückgang der Wirtschaftsleistung
in 2020 (- 8,0 %) durch eine prognostizierte Zuwachsrate
von 11,1% für 2021 mehr als ausgeglichen werden. Für
die lateinamerikanischen Volkswirtschaften Brasilien und
Mexiko wird hingegen nicht erwartet, dass der starke Pandemie
bedingte Rückgang in 2020 durch Zuwächse in 2021
schon wieder vollständig kompensiert werden kann.
Neben den durch die Pandemie bestimmten weltwirtschaftlichen
Risiken sehen der IWF und andere führende
Wirtschaftsinstitute bei ihrer Einschätzung für 2021 zahlreiche
weitere Risiken, die zu einer Verlangsamung des weltweiten
Wachstums führen könnten. Diese sind im Wesentlichen
eine steigende Unsicherheit in Bezug auf geopoliti-
sche Risiken, die zu einer Einschränkung von internationalen
Handelsbeziehungen führen könnten, sowie die weiterhin
bestehende Unsicherheit im Handelsstreit zwischen den USA
und China.
Für den allgemeinen Chemiesektor wird vor dem Hintergrund
der globalen Konjunkturaussichten für 2021 eine
Erholung mit einem leichten Wachstum erwartet. Die Branchenvereinigung
American Chemistry Council (ACC) prognostiziert
für 2021 einen Anstieg der weltweiten Chemieproduktion
um 3,9 %, nach einem erwarteten Pandemie-
bedingten Rückgang in Höhe von - 2,6 % im zurückliegenden
Geschäftsjahr. Die Erholung wird über alle Regionen erwar-
tet, hängt aber auch für die chemische Industrie maßgeblich
vom weiteren Verlauf der Pandemie im Jahr 2021 und
speziell von der Verfügbarkeit, Verteilung und Wirksamkeit
von Impfstoffen ab.
Wir gehen auf Basis der konjunkturellen und branchenspezifischen
Rahmenbedingungen davon aus, dass sich
die allgemeine Nachfrage auf den für ALTANA relevanten
Märkten grundsätzlich positiv, wenn auch regional und
marktspezifisch unterschiedlich entwickeln wird. Inwieweit
Veränderungen im Lagerverhalten entlang der Wertschöpfungskette
die tatsächliche Nachfrage nach Produkten unserer
Geschäftsbereiche beeinflussen, hängt in hohem Maße
von der erwarteten kurz- bis mittelfristigen Entwicklung ab.
Bewegungen der Lagerniveaus können zu wesentlichen
Auswirkungen führen.
Die Preisentwicklung für Rohöl kann kaum verlässlich
prognostiziert werden. Nach den Pandemie-bedingten großen
Schwankungen des Preises im Jahr 2020 gehen wir
davon aus, dass es in 2021 zu einem leichten Anstieg, jedoch
nicht zu wesentlichen Preisbewegungen kommen wird.
Die Verfügbarkeit, die Preisgestaltung und die Verbrauchsmenge
von Chemieprodukten unterliegen – in unterschiedlichem
Ausmaß – dem Einfluss des Rohölmarktes. Zudem
kann die Erwartung von Marktteilnehmern in Bezug auf
die zukünftige Entwicklung des Ölpreises deutliche Veränderungen
in der Lagerhaltung entlang der gesamten Wertschöpfungskette
der Chemiewirtschaft bewirken.
Wie in den Vorjahren können auch 2021 die für
ALTANA wesentlichen Wechselkursrelationen ausgeprägte
Volatilitäten
aufweisen. Ausschlaggebend für Wechselkursbewegungen
kann neben der Entwicklung der regionalen
Zinsniveaus
und Wirtschaftsleistungen auch politische
Einflussnahme sein. Da sich Intensität und Richtung der Währungskurse
nicht prognostizieren lassen, sind konkrete
Aussagen zum Einfluss nicht möglich. Konkrete Risiken, aber
auch Chancen können sich aus einer Abweichung der
tatsächlichen Wechselkursentwicklung zu unseren Planannahmen
ergeben.
Erwartete Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Aufgrund der erwarteten Erholung der globalen Wirtschaft
gehen wir von einer positiven Entwicklung der Nachfrage
für unsere Produkte und Dienstleistungen im Geschäftsjahr
2021 aus. Das operative Umsatzwachstum, also bereinigt
78 Voraussichtliche Entwicklung