Konzernlagebericht Produkte Sicherheit und Gesundheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement Konzernabschluss 81
beizuführen. Bei Einzelrisiken der Kategorien „mittel“,
„hoch“ und „sehr hoch“ gehen wir nachfolgend auf Veränderungen
in der Einschätzung im Vergleich zum Vorjahr ein.
Konjunkturelle und Branchenrisiken
Die Entwicklung der weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
spielt eine entscheidende Rolle für die Geschäftsentwicklung.
Insbesondere die Konjunkturentwicklungen in
den für ALTANA bedeutenden Wirtschaftsnationen USA,
China und Deutschland bestimmen die Richtung und die
Intensität der Nachfrage nach unseren Produkten.
Eine globale Wirtschaftskrise mit einem Einbruch der
volkswirtschaftlichen Entwicklung würde zu deutlichen
Umsatzrückgängen mit entsprechenden Ergebnisauswirkungen
führen. Aber auch regional begrenzte Rezessionen in
für uns wesentlichen Absatzmärkten können die Geschäftsentwicklung
erheblich beeinflussen. Wir versuchen, mit
der globalen Ausrichtung unserer Vertriebsaktivitäten die Abhängigkeit
von regionalen oder nationalen Einzelmärkten
so zu gestalten, dass die Auswirkungen geografisch begrenzter
Wirtschaftskrisen auf den Konzern beschränkt sind.
So vereinen die aktuell bedeutendsten Länder USA und
China jeweils knapp 20 % des gesamten Konzernumsatzes
auf sich. Auch die Aufteilung unserer Geschäftsaktivitäten auf
die Kernregionen Europa, Asien und Amerika weist eine
ausgeglichene Struktur auf.
Gleichzeitig aktualisieren wir im Rahmen des internen
Berichtswesens kontinuierlich unsere Einschätzung zur
regionalen Konjunkturentwicklung, um auf absehbare Auswirkungen
mit der Steuerung unserer Beschaffungs-, Produktions
und Vertriebsaktivitäten reagieren zu können. Auf
langfristige Verschiebungen in der regionalen Bedeutung
der Absatzmärkte reagieren wir mit der Anpassung unserer
Vertriebs-, Produktions- und Organisationsstrukturen.
Neben den allgemeinen Konjunkturrisiken existieren
marktbezogene Absatzrisiken, die einzelne Produktgruppen
oder Anwendungsbereiche betreffen. Vor allem mittel- bis
langfristige Trends, die strukturell eine rückläufige Nach-
frage in unseren Zielmärkten auslösen, können dazu führen,
dass wir unsere Wachstums- und Profitabilitätsziele nicht
erreichen. Auch branchenbezogenen Absatzrisiken versuchen
wir mit einer breiten Streuung unseres Angebots entgegenzuwirken.
Wir beliefern viele unterschiedliche Industrien, die
ihre Endprodukte wiederum in diversen Märkten absetzen.
Daher ist die Abhängigkeit von den zugrunde liegenden Märkten
begrenzt. Wir schätzen, dass nicht mehr als 20 % unseres
Umsatzes einem einzelnen Konsumsegment wie zum
Beispiel dem Absatzmarkt Automotive, der grafischen Industrie
oder dem Bausektor zuzurechnen sind.
Die Analyse unserer branchen- und anwendungsbezogenen
Umsätze ist Bestandteil unseres jährlichen Strategieprozesses.
Dabei prüfen wir auch die Veränderung der
zukünftigen Wachstumspotenziale durch Nachfragetrends
und Technologieentwicklungen und passen gegebenen-
falls die strategische Ausrichtung in den einzelnen Geschäftsbereichen
an.
Das Eintreten einer weltweiten Wirtschaftskrise sowie
das Aufkommen regionaler Wirtschaftskrisen stellen zwei
bedeutende Konjunkturrisiken dar, die im Jahr 2020, wie
schon im Vorjahr, den Risikoklassen „hoch“ bzw. „mittel“
zugeordnet wurden. Im Geschäftsjahr 2020 haben sich unsere
Einschätzungen zur Eintrittswahrscheinlichkeit beider
Risiken trotz der aktuellen Pandemie und der damit aufgetretenen
sowie anhaltenden hohen Unsicherheit zur Konjunkturentwicklung
nicht verändert. Da eine verhaltene Marktdynamik
bereits in der mittelfristigen Finanzplanung
berücksichtigt wurde, sind die potenziellen Schadenshöhen
ebenso wie das bewertete Risiko bei den Einzelfallrisiken
gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken.
Absatzrisiken
Absatzrisiken resultieren vor allem aus einer steigenden
Wettbewerbsintensität oder Verschiebungen in der Kundenstruktur.
Hierzu zählen auch Absatzrisiken für einzelne