Konzernlagebericht Produkte Sicherheit und Gesundheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement Konzernabschluss 77
Voraussichtliche Entwicklung
Künftige Ausrichtung des Konzerns
Für die kommenden zwei Jahre ist keine grundlegende Veränderung
der Konzernstrategie oder der Organisationsstruktur
vorgesehen. Der Fokus auf wachsende Spezialitätenmärkte
und das Angebot innovativer Chemielösungen
basierend auf den Anforderungen unserer Kunden werden
weiterhin die Treiber für die Geschäftsentwicklung sein.
Der Eintritt in neue Marktsegmente oder Anwendungsbereiche
sollte mittelfristig zu keiner wesentlichen Veränderung
der Absatzstruktur führen. Auch die ausgewogene
regionale Umsatzaufteilung sollte grundsätzlich stabil
bleiben.
Es kann allerdings aufgrund von Akquisitionen zu einer
Veränderung der Absatz- und Marktstrukturen kommen.
Arrondierende Akquisitionen können dabei ebenso zu einer
Verschiebung führen wie insbesondere die mögliche Integration
eines neuen Geschäftsbereichs.
Der Bereich der Arbeitssicherheit und der verstärkte
Fokus auf umweltverträgliches Wirtschaften werden auch
zukünftig in ambitionierte Zielsetzungen münden, die
die strategische Ausrichtung der ALTANA Gruppe beeinflussen
werden.
Konjunktur- und Branchenausblick
Das globale gesamtwirtschaftliche Wachstum sollte sich
2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich erholen. Der Internationale
Währungsfonds (IWF) prognostiziert einen Anstieg
der weltweiten Wirtschaftsleistung um 5,5 %. Nach einem
Pandemie-bedingten Rückgang um - 3,5 % im Jahr 2020
wird für 2021 eine Erholung über das Vorkrisenniveau hinaus
erwartet. Dieser Einschätzung liegt die Annahme zugrunde,
dass die weltweit eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung
der Pandemie und zur Versorgung mit Impfstoffen voranschreiten.
Bei einer wesentlichen Verzögerung der Impfstoffbereitstellung
oder nachhaltig anhaltenden Einschränkungen
im Zuge der Pandemie würden sich die gesamtwirtschaft-
lichen Wachstumsaussichten für 2021 – und damit auch
die Grundlage für die prognostizierten Entwicklungen der
Chemiebranche – allerdings verschlechtern.
Wesentlicher Treiber der erwarteten positiven Entwicklung
wird, neben den klassischen Industrienationen, China
sein. Das Land konnte trotz eines starken Einbruchs seiner
Wirtschaft zu Anfang 2020 insgesamt im vergangenen
Jahr ein leichtes Wachstum erreichen und wird diese Entwicklung
2021 voraussichtlich verstärkt fortführen. Die Indus-
trienationen werden laut IWF unterschiedlich von dem weltweiten
Aufschwung profitieren. In den USA wird für das
Jahr 2021 ein Wachstum von 5,1 % prognostiziert, wobei der
krisenbedingte Rückgang der wirtschaftlichen Gesamtleistung
in 2020 nur - 3,4 % betrug und somit auch hier schon
im Jahr 2021 die Einbußen der Coronavirus-Pandemie ausgeglichen
werden. Im Wirtschaftsraum der Eurozone wird
laut IWF mit einem Wachstum von + 4,2 % gerechnet, nachdem
in 2020 ein Rückgang in Höhe von - 7,2 % zu verzeichnen
war. Für Deutschland geht der IWF analog zur Euro-
zone nicht davon aus, dass der Einbruch des Bruttoinlandsprodukts
2020 im neuen Jahr vollständig ausgeglichen
werden kann. Dem Rückgang in 2020 um - 5,4 % steht eine
Wachstumsprognose von + 3,5 % für 2021 gegenüber.
Auch hier hängt die erwartete Erholung von einer erfolgreichen
Bekämpfung der Pandemie ab.
Das Wachstum in den Schwellenländern sollte 2021 laut
Prognose des IWF insgesamt über 6 % betragen und somit
den Rückgang des Jahres 2020 (- 2,4 %) deutlich überkompensieren.
Allerdings ist das Bild bezogen auf einzelne
Volkswirtschaften sehr unterschiedlich. Getragen wird diese
Entwicklung vorrangig durch China. Während China
durch eine erfolgreiche Eindämmung der Pandemie bereits
in 2020 ein Wachstum von 2,3% erreichte und für 2021
sogar mit einem Zuwachs von 8,1 % gerechnet wird, wurde
Indien durch die Pandemie in 2020 sehr viel härter getrof-