Brief des Vorstands

Sehr geehrte Damen und Herren,

2020 war für ALTANA ein besonderes und bewegtes Jahr. Nachdem die ersten Monate sehr erfreulich und vielversprechend verlaufen waren, stand ab dem Frühjahr der Umgang mit der Coronavirus-Pandemie im Mittelpunkt unseres Handelns.

Priorität hatte von Anfang an der Schutz unserer mehr als 6.500 Kolleginnen und Kollegen weltweit. Gemeinsam haben wir erreicht, dass das Virus bislang an keinem unserer Standorte zu größeren Ausbreitungen geführt hat. Neben jedem Einzelnen, der durch die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln aktiv zum Gesundheitsschutz aller beitrug, leisteten vor allem die Krisenstäbe in der ALTANA Gruppe herausragende Arbeit. Zudem konnten wir in diesem Jahr auch die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle an unseren Standorten weiter deutlich reduzieren und damit unsere ambitionierten Sicherheitsziele einmal mehr erreichen.

Gleichzeitig ist es uns gelungen, unsere Liefer- und Leistungsfähigkeit dank unseres weltweiten Standortnetzwerks aufrechtzuerhalten, unsere Kunden weiterhin bestmöglich zu unterstützen und zahlreiche Chancen in einem volatilen Marktgeschehen zu nutzen.

Zwar gab es viele Produktbereiche, die aufgrund der Pandemie deutlich weniger nachgefragt wurden. Gleichzeitig nahmen andere, verbrauchernahe Anwendungen, wie beispielsweise innovative Lösungen für Lebensmittelverpackungen, an Bedeutung zu. Dadurch konnte der Geschäftsbereich ACTEGA seinen Wachstumskurs fortsetzen. Der durch die Pandemie verstärkte Trend zu mehr Nachhaltigkeit, vor allem im häuslichen Bereich, lieferte aber auch BYK, ECKART und ELANTAS positive Nachfrageimpulse.

Insgesamt sank der Umsatz trotz der Belastungen durch die Pandemie um lediglich drei Prozent, während das EBITDA sogar über dem Niveau des Vorjahres lag. Zu diesem Ergebnis haben neben vorübergehenden Entlastungen bei den Rohstoffkosten insbesondere Gegensteuerungsmaßnahmen angesichts der in einigen Monaten deutlich rückläufigen Nachfrage beigetragen.

Darüber hinaus haben wir wichtige Meilensteine für unseren nachhaltigen Erfolg erreicht.

Im Januar gaben wir unser ehrgeiziges Ziel bekannt, bis 2025 klimaneutral zu werden. Mit der konsequenten Umsetzung dieses Plans haben wir 2020 begonnen und damit im Sinne der Ziele der UN-Initiative Global Compact für verantwortungsvolle und nachhaltige Unternehmensführung erste Fakten geschaffen. Bereits im März stellten wir unseren gesamten Strombezug weltweit auf erneuerbare Energien um. Im Sommer honorierte das neutrale Rating-Unternehmen EcoVadis unser Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit und verlieh ALTANA zum zweiten Mal den Goldstatus.

Unsere hohe Finanzkraft ermöglichte uns, auch 2020 weiter gezielt in Innovation zu investieren, unter anderem im Zukunftsmarkt Digitaldruck. Das ALTANA interne Start-up ACTEGA Metal Print beispielsweise konnte für eine neuartige Technologie, die dekorative Metallic-Effekte mit erheblich weniger Material, Kosten und Produktionszeit als die bisher gängigen Verfahren erzielt, erste Beta-Kunden und einen Vertriebspartner gewinnen. Insgesamt lagen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung der ALTANA Gruppe mit einem Anteil von acht Prozent des Umsatzes weiterhin auf einem hohen Niveau.

Auch unsere Strategie, durch Unternehmenszukäufe zu wachsen, konnten wir erfolgreich fortsetzen. Im Februar schloss ACTEGA die Übernahme der Schweizer Schmid Rhyner AG als Spezialisten für Überdrucklacke für die Verpackungs- und Druckindustrie ab. ECKART vereinbarte im Laufe des Jahres den Erwerb des Geschäfts von gleich zwei Unternehmen. Mit der international führenden TLS Technik GmbH & Co. Spezialpulver KG und dem britischen Spezialisten AMT erweitern wir unser Portfolio im industriellen, metallbasierten 3D-Druck. Damit kann ECKART seinen Kunden künftig noch mehr Hochleistungsmaterialien anbieten.

Dass wir die für ALTANA Unternehmen charakteristische Kundennähe auch im Jahr 2020 trotz physischer Distanz unter Beweis stellen konnten, spiegelt sich in unserem Geschäftsergebnis wider. Es zeigt aber auch, wie tief innovative Lösungen von ALTANA im täglichen Leben vieler Menschen verankert sind. Ob im Supermarkt, beim Sport, zu Hause oder unterwegs, fast überall trägt das Know-how unserer Forscher und Entwickler dazu bei, dass unser Alltag angenehmer, sicherer und nachhaltiger wird. In der Magazinstrecke dieses Berichts können Sie sich näher darüber informieren, wo Ihnen ALTANA auch im privaten Umfeld immer wieder begegnet.

Zum Alltag zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ALTANA gehörte im abgelaufenen Geschäftsjahr auch das mobile Arbeiten von zu Hause. Die bereits in den letzten Jahren erreichte Digitalisierung vieler Abläufe und die geschaffenen Möglichkeiten, auch in virtuellen Räumen gut zusammenzuarbeiten, haben es uns ermöglicht, zum Schutz aller Kolleginnen und Kollegen buchstäblich von heute auf morgen in den mobilen Arbeitsmodus zu wechseln. Dass ALTANA auch auf diese Weise seine Innovationskraft, Kundenorientierung und Veränderungsbereitschaft unter Beweis stellen konnte, basiert aber vor allem auf unserer Unternehmenskultur. Sie ist und bleibt einer unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren. Denn nur in einer Atmosphäre von Offenheit und Vertrauen, Handlungsspielraum und Wertschätzung können wir der innovative Lösungsanbieter bleiben, den unsere Kunden gerade jetzt, aber auch in Zukunft an ihrer Seite haben wollen – ob vor Ort oder digital. So können wir nachhaltig Wert schaffen – für unsere Kunden, Mitarbeiter, unsere Eigentümerin und die Gesellschaft insgesamt.

In diesem Sinne bedanken wir uns ganz herzlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement in diesem außergewöhnlichen Jahr 2020 und ihren persönlichen Beitrag zum Wohle von ALTANA und allen Menschen, die in der ALTANA Gruppe weltweit arbeiten. Unser Dank gilt auch den Mitgliedern des Aufsichtsrats für ihre konstruktive Begleitung und ihr Vertrauen in die Arbeit von ALTANA.

Martin Babilas
Stefan Genten
Dr. Christoph Schlünken