Sicherheit und Gesundheit

ALTANA setzt auf eine wirksame Sicherheitskultur. Technische und organisatorische Maßnahmen sowie Schulungen tragen dazu bei, die Arbeitssicherheit zu erhöhen und das Thema fest im Bewusstsein der Belegschaft zu verankern. Vorrangiges Ziel ist es, die Anzahl von Unfällen zu senken. Wir arbeiten stetig daran, Gefahren zu minimieren und den Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter zu verbessern.

Arbeitssicherheit hat oberste Priorität

Arbeitssicherheit und betrieblicher Gesundheitsschutz haben bei ALTANA oberste Priorität.

Durch verschiedene technische und organisatorische Maßnahmen, die jeweils auf die Produktionsbedingungen der Standorte sowie auf die dort geltenden Gesetze und Vorschriften abgestimmt sind, sorgen wir für die kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter. Zur Erreichung einer einheitlichen Sicherheitskultur setzt ALTANA außerdem auf gezielte Trainingsprogramme für Mitarbeiter.

Gruppenweit dient der Work Accident Indicator (WAI) seit 2007 als wichtigste Kennzahl, um die Entwicklung der Arbeitssicherheit an allen Standorten zu beobachten und fortwährend zu verbessern. Der Indikator zeigt die Zahl der Arbeitsunfälle beziehungsweise der Ausfalltage an und setzt sie in Beziehung zu den insgesamt geleisteten Arbeitsstunden. Auf Basis dieser Daten legt der ALTANA Vorstand zusammen mit dem Fachbereich EH&S für jedes Jahr drei WAI-Werte als Ziele fest, die gleichermaßen für alle Gesellschaften in der ALTANA Gruppe gelten. Wie in den Jahren zuvor gab es auch 2019 keinen tödlichen Unfall.

Im Berichtsjahr erzielten wieder einzelne Standorte bemerkenswerte Ergebnisse in Bezug auf ihre Arbeitssicherheit. Hervorzuheben sind die Standorte BYK Tongling und ELANTAS Beck India, die seit mehr als elf Jahren unfallfrei sind. Seit mehr als sechs Jahren ohne Unfall sind die Standorte ECKART Zhuhai (neun Jahre), ACTEGA Rhenacoat und ELANTAS Tongling (jeweils acht Jahre) sowie ACTEGA Foshan (sieben Jahre). Mehr als drei Jahre unfallfrei sind ACTEGA do Brasil (Santana de Parnaíba), ECKART Suisse und ELANTAS Zhuhai.

Des Weiteren konnte ALTANA im Berichtsjahr alle drei Unfallkennzahlen (WAI 1, WAI 2 und WAI 3) verbessern. Gegenüber dem Vorjahr sind die WAI-Indikatoren in allen drei Kategorien gesunken. Durch diese erfreuliche Entwicklung konnten auch die selbst gesetzten Ziele im Berichtsjahr erreicht werden.

ALTANA erzielte diese Ergebnisse mit verschiedenen Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Sicherheitsbewusstseins der Mitarbeiter und der Sicherheitskultur insgesamt. Neben der Weiterentwicklung und Umsetzung technischer und organisatorischer Maßnahmen und der detaillierten Analyse von „Beinahe-Unfällen“ dienen verhaltensbasierte Sicherheitstrainings dazu, ein sicheres Handeln in jeder Situation einzuüben.

Der 2018 erfolgreich eingeführte Newsletter „SAFETY@ALTANA“ wird weiterhin regelmäßig, aber in verbessertem und einprägsamerem Format fortgeführt und allen Mitarbeitern über das ALTANA Intranet zugänglich gemacht. Unfallereignisse mit signifikanter Häufigkeit und Relevanz werden über das ALTANA Mitarbeitermagazin zusammen mit Strategien zu ihrer Vermeidung vorgestellt. Alle Standorte weltweit haben außerdem eine eigene Sicherheitsorganisation etabliert, die unter anderem für die Einhaltung aller lokalen Arbeitsschutzvorschriften, Schulungs- und Trainingsmaßnahmen sowie für die Erfassung und Auswertung von Unfällen und Beinahe-Unfällen zuständig ist.

Schadensereignisse im Detail

Im Berichtsjahr sind, basierend auf der Anleitung zur Berichterstattung global harmonisierter Prozesssicherheitskennzahlen nach ICCA (International Council of Chemical Associations) und der Definition des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), 18 bedeutende Schadensereignisse eingetreten. Ein Vergleich zu den Vorjahren ist nicht aussagekräftig, da sich die Kriterien für meldepflichtige Ereignisse im Berichtszeitraum verändert haben.

Bei 16 Ereignissen handelte es sich um Freisetzungen von Chemikalien, bei den anderen beiden Vorfällen um Brände. In einem der Fälle kam es zu einem geringen Austritt einer Chemikalie mit Bodenkontamination. Der belastete Boden wurde entfernt und fachgerecht entsorgt. Bei keinem der Ereignisse wurden Mitarbeiter verletzt.

Sicherheitsmaßnahmen weltweit

Als eines der ersten Unternehmen in Spanien erhielt ACTEGA Artística im Berichtsjahr die Zertifizierung nach ISO 45001:2018, die sich vorwiegend auf Präventionssysteme und die Umsetzung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung des Arbeitsschutzes konzentriert. Diese Zertifizierung ist ein wichtiger Meilenstein innerhalb des „SAFETY FIRST“-Programms, mit dem ACTEGA Artística das Bewusstsein für sichere Verhaltensweisen und Verfahren sowohl auf Management- als auch auf Mitarbeiterebene schärft.

Die in den vergangenen Jahren erfolgreich eingeführten Sicherheitswochen bzw. Sicherheitstage wurden auch im Berichtsjahr an verschiedenen Standorten weltweit durchgeführt. Neben fest etablierten Veranstaltungen wie der „European Safety Week“ an allen Standorten von ELANTAS Europe, dem Sicherheits- und Gesundheitstag bei ALTANA und BYK in Wesel oder dem „Celebration of National Safety Day“ bei ELANTAS Beck India hat ACTEGA North America mit „What’s your why?“ eine vielversprechende neue Sicherheitskampagne ins Leben gerufen. Bei dieser Poster-Aktion teilen Mitarbeiter ihren Kollegen ihre persönlichen Gründe für ein unfallfreies Arbeiten mit und motivieren so zu einem sicheren Verhalten.

Das Betriebliche Vorschlagswesen (BVW) wird an sieben deutschen Standorten aktiv als Instrument für den Erhalt und für die Verbesserung der Sicherheitskultur eingesetzt. Rund 800 Ideen reichten die Mitarbeiter im Berichtsjahr ein, wovon ein großer Teil Verbesserungsvorschläge zu den Themen Arbeitssicherheit und Umweltschutz waren. Die umgesetzten Vorschläge tragen nicht nur zur Verbesserung der Sicherheit der ergonomischen Bedingungen und der Arbeitssicherheit bei, sondern führen darüber hinaus auch zu Kosteneinsparungen.

Sicherheitskommunikation im Fokus

Um auch zukünftig das Verständnis der Mitarbeiter für eine einheitliche Sicherheit zu stärken, setzt die ALTANA Gruppe vor allem auf eine klare und direkte Kommunikation. BYK arbeitet dafür weiter eng mit der BG RCI (Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie) zum Thema „VISION ZERO“ zusammen. Im Berichtsjahr standen hierbei zwei Themen im Fokus: Verkehrssicherheit und Sicherheit im Allgemeinen. Im Herbst wurden dazu verschiedene Aktionen durchgeführt. Unter anderem konnten Mitarbeiter im Logistikzentrum in Wesel-Emmelsum hautnah die Folgen eines Unfalls in einem LKW-Überschlagsimulator erleben. Des Weiteren wurde die allgemeine Sicherheit im Team hervorgehoben. In kleinen Gruppen konnten Mitarbeiter mit ihren Vorgesetzten über Sicherheit im eigenen Team diskutieren und individuelle „Spielregeln“ für Sicherheit vereinbaren.

An den ACTEGA Produktionsstandorten in Deutschland, Brasilien und Frankreich werden regelmäßig sogenannte Sicherheitsgespräche in den einzelnen Schichten geführt. Dadurch werden die Mitarbeiter noch stärker für das Thema Sicherheit sensibilisiert. Neue Produktionsmitarbeiter werden im Rahmen ihrer Einarbeitung im Bereich Sicheres Verhalten besonders geschult. Darüber hinaus wurde am ACTEGA Standort in Grevenbroich die Zusammenarbeit zum Thema „Verhaltensbasierte Sicherheitskultur“ mit einem externen Partner fortgesetzt. Angesichts der bisher äußerst positiven Erfahrungen sind Coachings in ähnlicher Art und Weise auch an anderen Standorten geplant.

Diese Maßnahmen leisten einen weiteren wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Unfällen.

Gesundheitsschutz

Auch im Berichtsjahr investierte ALTANA in die Verbesserung des Gesundheitsschutzes, vor allem in den Schutz von Mitarbeitern vor kritischen Stoffen (z. B. Stäube und VOCs). Dabei wurden unter anderem bestehende Lüftungsanlagen bei ECKART in Wackersdorf und bei ACTEGA Artística optimiert sowie beispielsweise auch die Zufuhr von Rohstoffen bei ACTEGA Rhenacoat vollständig automatisiert.

Zur Vorbeugung von Muskel- und Skeletterkrankungen verbesserte das Unternehmen erneut an vielen Standorten die Ergonomie von Arbeitsplätzen in unterschiedlichen Bereichen. So wurden zum Beispiel bei ECKART in Güntersthal und in Pori sowie bei ACTEGA Foshan Lade- und Hebevorrichtungen für Arbeiten mit schweren Lasten installiert. Des Weiteren passte ACTEGA Artística die manuelle Zufuhr von Rohstoffen in einem Produktionsprozess so an, dass Mitarbeiter nicht mehr durch schwere Lasten beansprucht werden.

Aufgrund durchweg positiver Resonanz ist die Durchführung von jährlichen Gesundheitstagen an vielen Standorten selbstverständlich geworden. Dabei haben Mitarbeiter die Möglichkeit, sich zum Beispiel medizinisch untersuchen und beraten zu lassen oder sich bei Vorträgen über gesunde Ernährung oder Stressbewältigung zu informieren.

Darüber hinaus können Mitarbeiter von einem abwechslungsreichen, betrieblichen Sport-, Ernährungs-, Fitness- und Entspannungsprogramm profitieren, das an vielen Standorten ganzjährig zur Verfügung steht.