Produkte

Unsere innovativen Produkte leisten einen Beitrag dazu, Ressourcen zu schonen und das Klima zu schützen. Dabei helfen wir unseren Kunden, selbst emissionsarm oder energieeffizient zu produzieren sowie die Sicherheit ihrer Produkte zu erhöhen.

Nachhaltige Produktstrategie

ALTANA bietet Unternehmen weltweit Spezialchemielösungen, die Produkte des täglichen Lebens besser und nachhaltiger machen. Wir überzeugen unsere Kunden durch Mehrwert und verschaffen ihnen durch unsere Arbeit Wettbewerbsvorteile. Einige Lösungen verbessern beispielsweise die Funktionen der Endprodukte und verlängern deren Lebensdauer. Andere optimieren die Wertschöpfungsketten der Kunden hinsichtlich Energie­ und Ressourcenverbrauch. Und wiederum andere ermöglichen es, kritische Stoffe in den Endprodukten zu reduzieren oder durch weniger kritische zu ersetzen. Innovative, umweltfreundliche und sicher zu verarbeitende Produkte spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie helfen den Kunden von ALTANA, ihre eigenen Nachhaltigkeitskonzepte zu realisieren. Basierend auf diesem Verständnis von Nachhaltigkeit erschließt sich die Gruppe kontinuierlich neue Geschäftsfelder und bereitet den Boden für weiteres profitables Wachstum.

Durch diese hohe Kundenorientierung haben viele ALTANA Gesellschaften ihre Innovationsstrategien so ausgerichtet, dass sie bereits in einem sehr frühen Stadium der Produktentwicklung systematisch einen Katalog von Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Dazu zählt der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen (bspw. Wasser, Energie, Rohstoffe) ebenso wie das Ziel, Produkte zu entwickeln, deren Umweltauswirkungen so gering wie möglich ausfallen, ohne dabei die Funktion des Produkts zu schmälern. Dies zeigt sich zum Beispiel in der stetig zunehmenden Zahl von Lacken, Additiven und Pigmentformulierungen, die für wasserbasierte Anwendungen konzipiert sind und damit ohne Lösemittel auskommen.

Zudem gehört es zur Produktstrategie von ALTANA, kritische Komponenten nach Möglichkeit durch weniger kritische zu ersetzen. Für Produkte, die aufgrund von nationalen oder internationalen Gefahrstoffverordnungen Klassifizierungen benötigen, halten die ALTANA Gesellschaften jeweils spezielle Datenblätter bereit, die den Kunden wichtige Informationen zur sicheren Lagerung und Weiterverarbeitung vermitteln.

Darüber hinaus liegen für ausgewählte Produkte zertifizierte Lebenszyklusanalysen vor. Im Sinne einer zunehmen­den Kreislaufwirtschaft und zur weiteren Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks seiner Produkte evaluiert ALTANA auch den Einsatz nachwachsender oder aus Recyclingprozessen stammender Rohstoffe, ohne dabei die hohen Anforderungen an Qualität und das Erfüllen chemischer Regularien außer Acht zu lassen. Mit dem Programm ALTANA Excellence werden auch Herstellverfahren immer weiter in Bezug auf Energieeffizienz sowie Emissions­ und Abfallvermeidung hin optimiert.

Produkte und Technologien für mehr Klimaschutz

Im Berichtszeitraum haben alle Geschäftsbereiche Fortschritte mit Produkten und Technologien für mehr Klimaschutz er­zielt. So konnte BYK sein Portfolio an Netz­ und Dispergiermitteln für den Einsatz in Hochleistungsbatterien weiter ausbauen. Diese Produkte sind wichtig, um das in den Batterien enthaltene Lithiumeisenphosphat perfekt zu verteilen und zu stabilisieren, wodurch eine hohe Leistungsdichte und eine lange Lebensdauer der Batterien erreicht wird. Ein wichtiger Vorteil gegenüber herkömmlichen Batterien auf Basis von Lithiumionen oder Nickel­Mangan­Kobalt (NMC) liegt auch darin, dass sie wesentlich sicherer in Bezug auf Selbsterhitzung sind. Somit leisten die Produkte einen wichtigen Beitrag zur wachsenden Elektromobilität, für die auch ELANTAS innovative Produkte erfolgreich im Markt etabliert hat.

ACTEGA in Brasilien ist es in einem Verbundprojekt gelungen, neuartige Überdrucklacke zu entwickeln, die auf zuvor mit Plasmatechnologie behandelten Oberflächen appliziert und mittels UV ­Strahlung vernetzt werden. Hierdurch kann direkt auf Metall aufgetragen und auf organische Löse­mittel verzichtet werden. Der CO2­-Fußabdruck reduziert sich um rund 40 % gegenüber vergleichbaren lösemittelbasierten Beschichtungssystemen. Gleichzeitig werden die Emissionen bei den weiteren Prozessen entlang der Fertigungskette um bis zu 90 % reduziert.

ECKART setzt neue Maßstäbe im Bereich der Aluminiumpigmente. So können durch Einsatz von sogenanntem „Low Carbon“ Aluminium als Ausgangsmaterial Metallpigmente mit einem gegenüber marktüblichen Pigmenten deutlich verringerten CO2-­Fußabdruck hergestellt werden. Und ECKART geht sogar noch einen Schritt weiter: Bei Verwendung von Sekundäraluminium – also Aluminium, das aus Recyclingprozessen stammt – kann dieser Wert noch weiter reduziert werden. Da auch bei diesen Aluminiumtypen Wert auf höchste Qualität gelegt wird, bedient sich ECKART eines vom TÜV zertifizierten Massenbilanzansatzes, um die Kundenbedarfe zu decken und der aktuell noch geringen Verfügbarkeit der Ausgangsmaterialien Rechnung zu tragen.

ELANTAS hat einen neuartigen Polyester entwickelt, der seinen Einsatz insbesondere in der Lackierung von Flachdrähten und starken Runddrähten findet. Er enthält bis zu 50 % Festkörper und spart so Lösemittel ein. Bei einer Tonne Verkaufsprodukt können ca. 250 kg Lösemittel eingespart werden, was zu einer Verringerung von ca. 750 kg CO2-Äquivalenten an Treibhausgasen in der nachgelagerten Wertschöpfungskette führt.

Auch Prozessoptimierungen, bei denen Energie eingespart werden kann, tragen aktiv zum Klimaschutz bei. So ist es BYK in den Niederlanden gelungen, ein neuartiges Ver­fahren zu entwickeln, mit dem Wachspulver bei deutlich niedrigeren Temperaturen hergestellt werden kann als üblich.

Emissionsarme Produkte und Technologien

Alle Geschäftsbereiche führten neue Produkte in den Markt ein, die zur Reduzierung unterschiedlicher Emissionen bei­ tragen. Hierdurch werden nicht nur mögliche Belastungen an den Arbeitsplätzen verringert und so der Schutz für die jeweiligen Anwenderinnen und Anwender verbessert, es wer­ den auch Ressourcen und die Umwelt geschont.

Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Reduktion bzw. – wenn möglich – Vermeidung organischer Lösemittel. ELANTAS konnte in Brasilien ein weiteres wasserbasiertes Imprägnierharz einführen, das zu 40 % weniger flüchtigen organischen Stoffen führt. Gleichzeitig bleiben die guten Trocknungseigenschaften und die mechanische Stabilität nach dem Aushärten erhalten, wie sie bei Harzen mit höherem Lösemittelanteil üblich sind. Und auch BYK erweitert konsequent sein Portfolio emissionsfreier Produkte für unter­ schiedliche Anwendungsbereiche. Die Bandbreite reicht hier von Netz­ und Dispergiermitteln über Oberflächenadditive, Entschäumer bis hin zu Additiven, die die Fließeigenschaften positiv beeinflussen. So hat BYK einen neuartigen Assoziativverdicker für wasserbasierte Farbsysteme entwickelt, der ohne organische Lösemittel formuliert ist. Er ist speziell für Systeme vorgesehen, die ebenfalls keine bzw. nur sehr geringe Mengen an organischen Lösemitteln enthalten.

Die Wirkungsweise eines Assoziativverdickers kann so beschrieben werden, dass er die Bindemitteleinheiten verbrückt und so das Fließverhalten der Beschichtung anpasst. Hierdurch wird auch die Deckkraft der Beschichtung positiv beeinflusst.

ELANTAS in Zhuhai bietet einen Schutzlack für die Elektronikindustrie an, der ganz ohne BTX und andere organische Lösemittel auskommt. BTX steht hierbei für Benzol, Toluol und Xylol. Drei aromatische, organische Verbindungen, die aufgrund ihrer sehr guten Lösungseigenschaften früher häufig verwendet wurden, heute aber aufgrund ihres Gefährdungspotenzials in vielen Anwendungen reduziert werden. So können pro verkaufter Tonne Produkt mehr als 500 kg BTX und Lösemittel vermieden werden.

Ersatz kritischer Stoffe

Neben der Reduktion der Mengen an flüchtigen organischen Lösemitteln ist es ALTANA im Berichtsjahr erneut gelungen, weitere kritische Stoffe zu ersetzen. Hierbei werden die Bemühungen einerseits durch zunehmende chemische Regulierungen getrieben, andererseits durch den Trend hin zu umweltfreundlicheren Systemen. Und dazu liefern unsere Produkte einen wichtigen Beitrag.

BYK hat eine neue Produktfamilie an Silikonentschäumern eingeführt, die eine Alternative zu Entschäumern für lösemittelhaltige Systeme bilden, die auf per­- und polyfluorierten Alkylsubstanzen basieren. Viele von diesen Verbindungen werden als persistent angesehen, das heißt sie verbleiben für sehr lange Zeit in der Umwelt und werden nicht durch natürliche Prozesse abgebaut. Mit der neuen Entschäumerfamilie wird komplett auf solche fluorhaltigen Verbindungen verzichtet und den Kunden eine wirkungsvolle Alternative geboten. Ein ähnlicher Weg, wie ihn BYK auch bei Wachsadditiven geht.

ACTEGA hat sein Angebot an PVC­ freien Dichtungsmaterialien weiter ausgebaut und bietet unter dem Markennamen PROVALIN nun auch Dichtungsmaterialien für Press/ Twist-Verschlüsse für Babynahrung an. Bei diesen Verschlüssen gibt es besondere Anforderungen an die Dichtung, da sie nach dem Einfüllen des heißen Lebensmittels auf den Glaskörper aufgesetzt werden und hauptsächlich durch den beim Abkühlen entstehenden Unterdruck und nur leichtes Anrollen des Deckels festsitzen. Für den Gebrauch können sie durch Drehen gelöst werden. Mit diesen neuen Produkten kann nicht nur auf PVC verzichtet werden, sondern auch auf die darin enthaltenen Weichmacher.

ELANTAS entwickelte in Europa CMR-­freie aminische Härter für Epoxidharze. Der konsequente Verzicht insbesondere auf reprotoxische Substanzen bietet den Kunden ein breites Anwendungsspektrum, gerade auch im Automobilbereich.

Butylglykol ist ein weiteres Material, das durch neue Untersuchungen in den letzten Jahren eine geänderte Einstufung aufgrund seiner Eigenschaften erfahren hat. So wurde der Gefahrenhinweis H331 „Giftig beim Einatmen“ hinzugefügt. BYK bietet daher für zahlreiche Produkte Alternativen an, die auf Butylglykol gänzlich verzichten bzw. bei denen der Gehalt auf unterhalb des Schwellenwerts für eine Kennzeichnung verringert ist. Das Produktportfolio erstreckt sich über neue Oberflächenadditive, Netz­ und Dispergiermittel und Wachsadditive.

Einen ebenfalls innovativen Ansatz verfolgt ACTEGA bei seinem POLISTAR-­Portfolio. Die verwendeten Ausgangsmaterialien sind allesamt gemäß strenger regulatorischer Standards zertifiziert, wodurch auch die daraus hergestellten Formulierungen zertifiziert sind. Ein regulatorisch konsequentes Signal an die Kunden, ohne Wenn und Aber. Die Produkte haben das Gütesiegel Bronze, und die externe Zertifizierung umfasst toxikologische, umweltbezogene und sicherheitsrelevante Aspekte.

Beiträge zur Kreislaufwirtschaft

Das Thema Kreislaufwirtschaft gewinnt für die chemische Industrie immer mehr an Bedeutung. Der Übergang von linearen zu zirkulären Wertschöpfungsketten umfasst die Wiederverwendung sowie das mechanische und das chemische Recycling. Dazu zählen auch Verbrennungsverfahren von Abfällen, bei denen die dabei entstehende Wärme als Energiequelle genutzt wird, und in Zukunft auch die Wiederverwendung des dabei entstehenden CO2 als chemischer Rohstoff.

Dem Produktdesign kommt dabei ein hoher Stellenwert zu. Es geht darum, sowohl die gewünschten Produkteigenschaften als auch eine einfache Zurückführung der Rohstoffe zu ermöglichen.

BYK hat hierzu sein Portfolio an biobasierten Wachsprodukten weiter ausgebaut und bietet mit Vertretern der CERAFLOUR-­Familie mikronisierte Wachspulver an, die nahezu 100 % auf biobasierten Rohstoffen beruhen und in einigen Fällen auch vollständig biologisch abbaubar sind. Die gewünschte Mattierung von lackierten Oberflächen kann so nachhaltig erfolgen. Dieser Ansatz ist umso wirkungsvoller, da Lackschichten nur in den seltensten Fällen einem Recycling zugeführt werden können.

Für biobasierte Kunststoffe bietet BYK innerhalb des SCONA-Portfolios Additive an, die die unterschiedlichen Eigenschaften von Kunststoffen positiv beeinflussen. So erhöhen sie die Verträglichkeit im Zusammenspiel unterschiedlicher Materialien, verbessern die Dispergiereigenschaften und beeinflussen das Fließverhalten des Kunststoffes. Sie basieren zu mehr als 95 % auf erneuerbaren Rohstoffen und weisen aufgrund des Polymilchsäureanteils ein hohes Maß an Bioabbaubarkeit auf.

Um Papier und Karton für Lebensmittelverpackungen beständig gegen Feuchtigkeit, Fette und Öle zu machen, werden diese zumeist entsprechend beschichtet oder mit Kunststofffolien zum Beispiel aus Polyethylen laminiert. Die so aufgebrachten Kunststoffschichten erschweren ein späteres Recycling und damit die Rückgewinnung als Altpapier.

ACTEGA hat daher neuartige Beschichtungssysteme entwickelt, die diese Herausforderungen meistern. Sie bewirken eine hervorragende Beständigkeit und ermöglichen gleichzeitig ein wirksames Recycling. Die Anwendungen reichen hierbei von Verpackungen von Speiseeis bis hin zu Verpackungen für Lebensmittel, die im Ofen erwärmt werden.

Und wenn es um das richtige Dosieren und damit um das Einsparen von Material geht, dann hat ACTEGA mit der einzigartigen Technologie ROTARflow die Lösung. Mit diesem innovativen System kann die Menge der aufgetragenen ARTISTICA­-wasserbasierten Dichtungsmassen direkt an der Applikationsstelle automatisch und kontinuierlich kontrolliert und eingestellt werden. Im Vergleich zu einem manuell gesteuerten Applikationsprozess, bei dem die Gewichtskontrolle einmal in mehreren Stunden an einer kleinen Anzahl von Mustern durchgeführt wird, liefert der von ROTARflow gesteuerte Prozess Dosendeckel mit einem kontinuierlich kontrollierten Dichtungsmassengewicht.

Metallpigmente können den Recyclingprozess von Kunststoffen erschweren, da sie die zum Sortieren verwendete Nahinfrarotstrahlung reflektieren und somit das Signal abschwächen. ECKART hat daher neuartige Aluminiumpigmente entwickelt und bietet diese unter dem Markennamen NIR Silver an. Sie bieten eine Vielzahl attraktiver Silbertöne, sind für zahlreiche Kunststoffe geeignet und ermöglichen den späteren Recyclingprozess.

ELANTAS hat ein neues Vergussmaterial für den Elektronikbereich etabliert. Es enthält mehr als 35 % biobasierte Rohstoffe und bietet die gleichen hervorragenden Eigenschaften wie das Standardmaterial.

Zusätzlich zu diesen konkreten Produktentwicklungen und Rohstoffprojekten engagiert sich ALTANA auch in nationalen und internationalen Initiativen, wie zum Beispiel beim deutschen Verband der Chemischen Industrie (VCI) und beim europäischen Verband „Conseil Européen des Fédérations de l‘Industrie Chimique“ (CEFIC).