Mit biobasierten, langlebigen Produkten machen wir die Welt nachhaltiger – aus Respekt vor der Umwelt und zukünftigen Generationen.

 

Professor Enrico Dalcanale arbeitet als Professor an der Fakultät Chemie, Biowissenschaften und ökologische Nachhaltigkeit der Universität Parma. Seit 15 Jahren forschen er und sein Team gemeinsam mit ELANTAS an zukunftsweisenden Innovationen.

Dr. Davide Malinverno begleitet als Research & Development Manager Engineering Materials bei ELANTAS Ideen bis zur Marktreife. Er koordiniert die Entwicklung und technische Unterstützung für die Produktgruppe der Konstruktionsmaterialien, die in der Verbundwerkstoffindustrie und bei Klebstoffanwendungen eingesetzt werden.

Professor Dalcanale, was ist die nächste bahnbrechende Entdeckung?
PROF. ENRICO DALCANALE: Das kann ich rückblickend in 15 bis 20 Jahren sagen (lacht). Die akademische Forschung wird einerseits durch gesellschaftliche Entwicklungen geleitet. Andererseits legen die Studierenden durch ihre Interessen Forschungsschwerpunkte fest. Aktuell nehmen Projekte, die nachhaltige Produktlösungen ermöglichen, zu. Oft steht dabei die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Polymeren im Fokus.

Können chemische Innovationen die Welt wirklich nachhaltiger machen?
PROF. ENRICO DALCANALE: Davon bin ich überzeugt! Es geht aber nur als Team. Für die universitäre Forschung brauchen wir die Kooperation mit Unternehmen wie ELANTAS. Dadurch erhalten wir ein ganzheitliches Bild und können an chemischen Innovationen forschen, die im Markt gefragt sind.
DR. DAVIDE MALINVERNO: ELANTAS hat bereits heute Verbundwerkstoffe mit einem biobasierten Anteil von 30 bis 50 Prozent im Portfolio. Verwendet werden diese beispielsweise in der Schifffahrt zur Herstellung von Rümpfen, Decks und Aufbauten. Unser Ziel ist, den Anteil an nachwachsenden Rohstoffen deutlich zu erhöhen. Neben der Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Lieferkette sind Forschungsprojekte mit Universitäten ein maßgeblicher Innovationstreiber.

Was braucht es für erfolgreiche Forschungsprojekte?
DR. DAVIDE MALINVERNO: Die persönliche Beziehung ist sehr wichtig. Ich kenne Professor Dalcanale schon seit meinem Studium. Das ist die Basis für eine vertrauens- und respektvolle Zusammenarbeit. Zudem liegt die Universität Parma nur wenige Autominuten entfernt von unserem Standort in Collecchio. Das vereinfacht die Kommunikation extrem.
PROF. ENRICO DALCANALE: Der offene Austausch zwischen ELANTAS und meinem Team fördert die Partnerschaft. Indem wir innovative Wissenschaft und reale Problemstellungen zusammenbringen, fördern wir das gemeinsame Wachstum. Das ist sehr motivierend. Davon profitieren auch meine hochtalentierten Studierenden, die bereits im Studium marktnah forschen können und Einblicke in ein Chemieunternehmen bekommen.
DR. DAVIDE MALINVERNO: Was mich bei den Besuchen fasziniert, ist die Energie und Kreativität, mit der wir Ideen entwickeln. Das funktioniert, indem wir Expertinnen und Experten mit unterschiedlichem Background zusammenbringen, die konkrete Projekte angehen und sich zu aktuellen Forschungsfragen und technischen Details austauschen.

Und welche ist die neueste, vielversprechendste Idee, um Ressourcen respektvoll zu nutzen?
PROF. ENRICO DALCANALE: Wir müssen die Lebenszeit von Produkten weiter erhöhen. Daher forschen wir an selbstdiagnostizierenden Materialien, die den Verschleißzustand anzeigen. So müssen nur die Teile ausgetauscht werden, die defekt sind. Gleichzeitig lassen sich unerwartete Produktionsstillstände vermeiden, da Bauteile getauscht werden, bevor diese ihre Funktionsfähigkeit verlieren.
Wir arbeiten auch an selbstheilenden und umformbaren Verbundwerkstoffen, um ihre Wiederverwendung als Strukturwerkstoffe zu ermöglichen.
DR. DAVIDE MALINVERNO: Ein anderer Forschungsschwerpunkt fokussiert auf die Entwicklung reversibler Dichtmaterialien. Damit können Teile ohne Qualitätsverlust demontiert werden, was die Wiederverwendung des Produkts ermöglicht.
Die Erhöhung des Anteils an biobasiertem Material ist nur ein Teil der Lösung. Um die Nachhaltigkeit zu verbessern, müssen wir auch die Lebensdauer unserer Produkte verlängern, um erneuerbare Ressourcen länger zu erhalten.