Nachhaltigkeit als Bestandteil der Unternehmenssteuerung

Welche Wege führen zu mehr Nachhaltigkeit? Ganz sicher mehr als einer. An die Konzernfinanzierung denken dabei aber wohl die wenigsten. Stefan Genten verantwortet als Finanzvorstand von ALTANA nicht nur die Finanzkennzahlen, sondern nutzt auch gezielt Nachhaltigkeitsfaktoren als Steuerungsinstrument.

Der erfahrene Kaufmann sieht sich in der Verantwortung, Wohlstand zu schaffen, diesen aber auch wieder für soziale und ökologische Nachhaltigkeit einzusetzen, damit das Gesamtsystem aus Gesellschaft, Ökologie und Ökonomie auch generationenübergreifend funktioniert.

„Wir wollen im Hinblick auf Nachhaltigkeit deutlich über dem Branchen-Durchschnitt agieren und damit auch ein klares Zeichen nach innen wie außen setzen“, erklärt Stefan Genten. „Das gilt für unsere eigenen Prozesse und Ziele wie etwa die Klimaneutralität bis 2025. Das gilt vor allem aber auch für Produkte und Lösungen, die unsere Kunden in die Lage versetzen, selbst nachhaltiger zu handeln.“

Nicht-finanzielle Kennzahlen im Unternehmensbericht
2020 integrierte ALTANA erstmals sogenannte nicht-finanzielle Kennzahlen gleichrangig mit den klassischen Finanzkennzahlen in den Unternehmensbericht. Dazu gehören unter anderem Kennzahlen zur Arbeitssicherheit und zur CO2-Bilanz. Die beiden letztgenannten Werte werden nicht nur veröffentlicht, sondern vom unabhängigen Abschlussprüfer im Rahmen der Prüfung des Konzernlageberichts genauso testiert wie die dort aufgeführten finanziellen Kennzahlen. „Damit ist der Kreis geschlossen“, so Genten: „Wir formulieren ambitionierte Ziele, setzen um, lassen diese prüfen und veröffentlichen die Ergebnisse. Dabei legen wir für die finanziellen und die nicht-finanziellen Kennzahlen die gleichen Maßstäbe an. Denn wir können nur dann dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich sein, wenn wir auch ökologische und gesellschaftliche Aspekte bei unseren Entscheidungen berücksichtigen und in unserem Unternehmen systematisch verankern.“

Finanzierung durch nachhaltigkeitsgebundene Kreditlinien
Ein weiterer Ausdruck dieses ganzheitlichen Verständnisses von Nachhaltigkeit bei ALTANA ist die in 2021 neu aufgestellte strategische Konzernfinanzierung. Als gesundem, wachsendem Unternehmen stehen ALTANA hierzu nun zwei attraktive Instrumente zur Verfügung: eine Kreditlinie in Höhe von bis zu 250 Millionen Euro mit einem sogenanntem ESG-Link von einem internationalen Bankenkonsortium sowie erstmals auch eine Kreditzusage über 200 Millionen Euro der Europäischen Investitionsbank (EIB) zur Unterstützung grüner Forschungsprojekte im Sinne des European „Green Deal“. Hierbei hängen Zinshöhe bzw. Darlehensbetrag auch von der Nachhaltigkeits-Performance des Unternehmens ab. „Konkret heißt das: Wenn wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen, profitieren wir davon auch finanziell“, bringt es Stefan Genten auf den Punkt. Die Kredite sind damit sowohl Beleg für die bisherigen Leistungen des Unternehmens auf diesem Gebiet als auch zusätzlicher Treiber der künftigen Produkt- und Lösungsentwicklung. Insgesamt stehen ALTANA damit 450 Millionen Euro durch die neu aufgestellte Konzernfinanzierung zur Verfügung.

Stefan Genten betrachtet Nachhaltigkeit ganzheitlich und legt für die finanziellen und die nicht-finanziellen Kennzahlen, wie CO2-Einsparung und Arbeitssicherheit, die gleichen Maßstäbe an.  |  Nachhaltigkeitsziele spielen bei ALTANA auch in der Ausrichtung der Wachstums- und Innovationsstrategie, bei Entscheidungen über Investitionen oder Akquisitionen, in der Zusammenarbeit mit Lieferanten wie auch ganz praktisch in Zielvereinbarungen und Trainings eine wesentliche Rolle.

Ganzheitlicher Ansatz in der Unternehmenssteuerung
Für ALTANA ist Nachhaltigkeit kein gesondertes, getrennt zu betrachtendes Kriterium. „Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz“, so Genten. „Klar und messbar formulierte Nachhaltigkeitsziele, praktikable Kennzahlen und ein transparentes Reporting stellen eine wirksame Verankerung unseres Nachhaltigkeitsanspruchs in der strategischen wie operativen Unternehmenssteuerung sicher.“ Stefan Genten lebt in beruflicher Hinsicht das, was auch privat sein Ideal ist: „Ich denke grundsätzlich ganzheitlich. Als Teil der Gesellschaft trage ich in meiner Position besondere Verantwortung dafür, dass einerseits Wohlstand geschaffen, andererseits dieser Wohlstand aber auch für soziale und ökologische Nachhaltigkeit eingesetzt wird und so das Gesamtsystem aus Gesellschaft, Ökologie und Ökonomie auch generationenübergreifend funktioniert. Ich könnte mir nicht vorstellen, für ein Unternehmen zu arbeiten, in dem Nachhaltigkeit nicht diesen hohen Stellenwert hat.“