Voraussichtliche Entwicklung

Künftige Ausrichtung des Konzerns

Für die kommenden zwei Jahre ist keine grundlegende Veränderung der Konzernstrategie oder der Organisationsstruktur vorgesehen. Der Fokus auf wachsende Spezialitätenmärkte und das Angebot innovativer Chemielösungen werden weiterhin die Treiber für die Geschäftsentwicklung sein.

Der Eintritt in neue Marktsegmente oder Anwendungsbereiche sollte mittelfristig zu keiner wesentlichen Veränderung der Absatzstruktur führen. Auch die ausgewogene regionale Umsatzaufteilung sollte grundsätzlich stabil bleiben.

Es kann allerdings aufgrund von Akquisitionen zu einer Veränderung der Absatz- und Marktstrukturen kommen. Arrondierende Akquisitionen können dabei ebenso zu einer Verschiebung führen wie insbesondere die mögliche Integration eines neuen Geschäftsbereichs.

Konjunktur- und Branchenausblick

Das globale gesamtwirtschaftliche Wachstum wird sich voraussichtlich 2019 gegenüber dem Vorjahr leicht abschwächen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert einen Rückgang des Anstiegs der weltweiten Wirtschaftsleistung auf 3,5 %. Damit läge das Wachstum unterhalb des erwarteten Niveaus aus dem Jahre 2018 (3,7 %).

Diese Entwicklung sollte im Wesentlichen durch die Industrienationen beeinflusst sein. Sowohl für die USA (von + 2,9 % in 2018 auf + 2,5 % in 2019) als auch für den Wirtschaftsraum der Eurozone (von + 1,8 % in 2018 auf + 1,6 % in 2019) prognostiziert der IWF eine leichte Eintrübung der Wachstumsdynamik. Dieser Rückgang ist vor allem getrieben durch die steigende Unsicherheit in Bezug auf geopolitische Risiken, die zu einer Einschränkung von internationalen Handelsbeziehungen führen könnten. In wesentlichen Industrieländern, unter anderem auch in Deutschland, wird ein Rückgang der Nachfrage des Privatsektors erwartet. 

Die Wachstumsdynamik in den Schwellenländern sollte sich 2019 laut Prognose des IWF mit 4,5 % auf dem Niveau des Vorjahres fortsetzen und damit das erwartete Wachstum der industriellen Volkswirtschaften
(+ 2,0 %) überschreiten. Getragen wird diese Entwicklung insbesondere durch die Volkswirtschaften in Asien, vornehmlich China (+ 6,2 %) und Indien (+ 7,5 %). Die Region Latein­amerika sollte eine im Vergleich zum Vorjahr anziehende Wachstumsdynamik verzeichnen, die mit 2,0 % aber auf einem niedrigeren Niveau liegt als für die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien.

Für den allgemeinen Chemiesektor wird vor dem Hintergrund der globalen Konjunkturaussichten für das neue Jahr ein Wachstum auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Die Branchenvereinigung American Chemistry Council (ACC) prognostiziert für 2019 einen Anstieg der weltweiten Chemieproduktion um
3,0 %, nach erwarteten 2,8 % im zurückliegenden Geschäftsjahr. Dieses Wachstum sollte vor allem durch die Chemieindustrie in Nord- und Lateinamerika getrieben werden. Aber auch in Europa und Asien sollte sich die Chemieproduktion positiv entwickeln.

Wir gehen auf Basis der konjunkturellen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen davon aus, dass sich die allgemeine Nachfrage auf den für ALTANA relevanten Märkten grundsätzlich positiv, wenn auch regional und marktspezifisch unterschiedlich entwickeln wird. Inwieweit Veränderungen im Lagerverhalten entlang der Wertschöpfungskette die tatsächliche Nachfrage nach Produkten unserer Geschäftsbereiche beeinflussen, hängt in hohem Maße von der erwarteten kurz bis mittelfristigen Entwicklung ab. Bewegungen der Lagerniveaus können zu wesentlichen Auswirkungen führen.

Die Preisentwicklung für Rohöl kann kaum verlässlich prognostiziert werden. Wir gehen davon aus, dass es in 2019 zu keinen wesentlichen Preisbewegungen kommen wird. Die Verfügbarkeit, die Preisgestaltung und die Verbrauchsmenge von Chemieprodukten unterliegen – in unterschiedlichem Ausmaß – dem Einfluss des Rohölmarktes. Zudem kann die Erwartung von Marktteilnehmern in Bezug auf die zukünftige Entwicklung des Ölpreises deutliche Veränderungen in der Lagerhaltung entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Chemiewirtschaft bewirken.

Wie bereits in den Vorjahren können auch 2019 die für ALTANA wesentlichen Wechselkursrelationen aus­geprägte Volatilitäten aufweisen. Ausschlaggebend für Wechselkursbewegungen kann neben der Entwicklung der regionalen Zinsniveaus und Wirtschaftsleistungen auch politische Einflussnahme sein. Da sich Intensität und Richtung der Währungskurse nicht prognostizieren lassen, sind konkrete Aussagen zum Einfluss nicht möglich. ­Konkrete Risiken können sich aus einer Abweichung der tatsächlichen Wechselkursentwicklung zu unseren Planannahmen ergeben.

Erwartete Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Auf Basis des erwarteten Wachstums der globalen Wirtschaft gehen wir für das neue Geschäftsjahr von einer positiven Entwicklung der Nachfrage für unsere Produkte und Dienstleistungen aus. Das operative Umsatzwachstum, also bereinigt um Wechselkurs- und Akquisitionseffekte, wird sich voraussichtlich in einem Korridor zwischen 1 % und 5 % bewegen. Dieses Wachstum sollte aus einem Anstieg der Absatzmenge und positiven Effekten aus umgesetzten Preiserhöhungen sowie Verschiebungen im Produktmix ­resultieren. 

Wir erwarten, dass der nominale Umsatzanstieg 2019 durch negative Effekte aus Wechselkursveränderungen beeinflusst wird. Grundsätzlich sollten sich die Umsätze der Geschäftsbereiche operativ in dem gleichen Wachstums­korridor entwickeln wie der Konzernumsatz.

Wir gehen davon aus, dass sich bei den wesentlichen Funktionskostengrößen keine signifikanten Verschiebungen von Kostenquoten im Verhältnis zum Umsatz ergeben. Für die Materialkostenquote prognostizieren wir eine weitest­gehend stabile Entwicklung auf dem Niveau des abgeschlossenen Geschäftsjahres. 

Für das Wachstum der Personalkosten und anderer ­fixer Kostengrößen planen wir für 2019 einen relativen Zuwachs, der auf dem Niveau des Umsatzwachstums liegen sollte.

Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass sich die EBITDA-Marge 2019 etwa auf dem Niveau des Vorjahres und damit innerhalb unseres strategischen Zielkorridors von 18 % bis 20 % entwickeln wird.

Nach 2019 erwarten wir eine stabile Wachstumsdynamik bei grundsätzlich geringfügig steigender Profitabilität. 

Erwartete Vermögens- und Finanzlage
In der Bilanzstruktur dürften sich 2019 insgesamt keine wesentlichen Verschiebungen ergeben. Das Niveau unserer Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte sollte sich in den kommenden zwei Jahren aufgrund strategischer Wachstumsprojekte oberhalb unseres lang­fristigen Zielkorridors von
5 % bis 6 % vom Umsatz bewegen. Die Entwicklung der absoluten Werte des Net Working Capital sollte analog zum allgemeinen Geschäftsverlauf erfolgen, wobei wir jedoch eine leichte Verbesserung der Reichweiten anstreben.

Auf Basis der erwarteten Geschäftsentwicklung werden wir aus der betrieblichen Tätigkeit steigende Liquiditätsüberschüsse erzielen. Diese werden vornehmlich zur Finanzierung von Investitionen und für arrondierende Akqui­sitionen genutzt. In den Jahren 2019 und 2020 erfolgt zudem die planmäßige Tilgung der Schuldscheindarlehen.

Für die Kennzahlen des Wertmanagements planen wir 2019 einen leichten Anstieg gegenüber dem abgeschlossenen Geschäftsjahr. Dieser soll aus einer verbesserten Ergebnissituation resultieren.

Risiken

Die Steuerung des ALTANA Konzerns richtet sich an der definierten Strategie und den daraus abgeleiteten Zielgrößen aus. Durch Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds oder durch interne Einflussfaktoren kann es dazu kommen, dass die Strategie nicht erfolgreich umgesetzt oder Ziele nicht in der geplanten Zeit oder im geplanten Umfang realisiert werden können. Damit ALTANA auf solche Situationen bestmöglich vorbereitet ist, werden Risiken systematisch identifiziert, bewertet und im Rahmen von Entscheidungsprozessen berücksichtigt.

Um diese Risikopolitik auf allen Entscheidungsebenen zu verankern, haben wir ein konzernweites Risikomanagement etabliert, das vielfältige Informations-, Kommunikations- und Überwachungssysteme vereint. Kernelemente des Risikomanagements sind die strategische Unternehmensplanung, das interne Berichtswesen, das interne Kontrollsystem, die Compliance-Organisation sowie das Risikomanagement im engeren Sinne, also die Identifikation, Dokumentation und Bewertung von Risiken einschließlich der Ableitung geeigneter Vorsorge- und Gegenmaßnahmen.

Die strategische Unternehmensplanung ist eng verbunden mit der mittel- bis langfristigen Finanzplanung. Die daraus abgeleiteten Ziele werden in der monatlichen Berichterstattung über die Geschäftsentwicklung und der kurzfristigen Finanzplanung auf den Erfüllungsgrad hin überprüft. Zusätzlich zur Analyse der aktuellen Geschäftslage werden die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr dreimal im Jahr auf Ebene der Geschäftsbereiche umfassend erörtert. So können Abweichungen von geplanten Entwicklungen erkannt und bei Bedarf mögliche Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Das interne Kontrollsystem, das sich an den Standards des international anerkannten COSO-Modells orientiert, definiert organisatorische Maßnahmen unter anderem zur Abwehr von Schäden für das Unternehmen. In Verbindung mit der etablierten Compliance-Organisation sollen mögliche Verstöße von Mitarbeitern gegen Richtlinien und Gesetze verhindert werden.

Unter Risikomanagement im engeren Sinne versteht ALTANA die systematische Erhebung, Bewertung, Dokumentation und Kommunikation der relevanten Risiken. Es stellt damit auch einen wesentlichen Bestandteil des Risikofrüherkennungssystems nach § 91 Abs. 2 AktG dar, das vom Wirtschaftsprüfer einer freiwilligen Prüfung unterzogen wurde.

Die Prüfung ergab, dass es geeignet ist, bestandsgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen.

Identifizierte Risiken werden in einheitlicher Weise bewertet. Auf Basis von Eintrittswahrscheinlichkeiten und erwarteten Schadenshöhen werden die sogenannten bewerteten Risiken ermittelt. In Abhängigkeit des bewerteten Risikos können Einzelrisiken kategorisiert werden. Sehr hohe Risiken sind solche mit einem für die kommenden zwölf Monate bewerteten Risiko von 25 Mio. € oder höher. Einzelrisiken mit einem bewerteten Risiko zwischen 12 und 25 Mio. € werden als hoch klassifiziert, solche mit einem bewerteten Risiko zwischen 5 und 12 Mio. € als mittel eingeordnet und solche mit einem bewerteten Risiko < 5 Mio. € als gering klassifiziert. Die aus der Bewertung resultierende Priorisierung bestimmt Schwerpunkte für die Erarbeitung und Einleitung von Gegenmaßnahmen, um potenzielle Risikoauswirkungen zu verhindern oder zu reduzieren.

Die nachfolgend beschriebenen Einzelrisiken und Risikofelder sind grundsätzlich in der Lage, die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns teilweise erheblich nachteilig zu beeinflussen und somit eine negative Abweichung von der prognostizierten voraussichtlichen Entwicklung herbeizuführen. Bei Einzelrisiken der Kategorien „mittel“, „hoch“ und „sehr hoch“ gehen wir auf Veränderungen in der Einschätzung im Vergleich zum Vorjahr ein.

Konjunkturelle und Branchenrisiken
Die Entwicklung der weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielt eine entscheidende Rolle für die Geschäftsentwicklung. Insbesondere die Konjunkturentwicklungen in den für ALTANA bedeutenden Wirtschaftsnationen USA, China und Deutschland bestimmen die Richtung und die Intensität der Nachfrage nach unseren Produkten.

Eine globale Wirtschaftskrise mit einem Einbruch der volkswirtschaftlichen Entwicklung würde zu deutlichen Umsatzrückgängen mit entsprechenden Ergebnisauswirkungen führen. Aber auch regional begrenzte Rezessionen in für uns wesentlichen Absatzmärkten können die Geschäftsentwicklung erheblich beeinflussen. Wir versuchen, mit der globalen Ausrichtung unserer Vertriebsaktivitäten die Abhängigkeit von regionalen oder nationalen Einzelmärkten so zu gestalten, dass die Auswirkungen geografisch begrenzter Wirtschaftskrisen auf den Konzern beschränkt sind.

So vereinen die aktuell bedeutendsten Länder USA und China jeweils knapp 20 % des gesamten Konzernumsatzes auf sich. Auch die Aufteilung unserer Geschäftsaktivitäten auf die Kernregionen Europa, Asien und Amerika weist eine ausgeglichene Struktur auf.

Gleichzeitig aktualisieren wir im Rahmen des internen Berichtswesens kontinuierlich unsere Einschätzung zur regionalen Konjunkturentwicklung, um auf absehbare Auswirkungen mit der Steuerung unserer Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebsaktivitäten reagieren zu können. 

Auf langfristige Verschiebungen in der regionalen Entwicklung der Wirtschaftsleistung reagieren wir mit der Anpassung unserer Vertriebs- und lokalen Produktions- und Organisationsstrukturen.

Neben den allgemeinen Konjunkturrisiken existieren marktbezogene Absatzrisiken, die einzelne Produktgruppen oder Anwendungsbereiche betreffen. Vor allem mittel- bis langfristige Trends, die strukturell eine rückläufige Nachfrage in unseren Zielmärkten auslösen, können dazu führen, dass wir unsere Wachstums- und Profitabilitätsziele nicht erreichen. Auch branchenbezogene Absatzrisiken versuchen wir mit einer breiten Streuung unseres Angebots zu steuern. Wir beliefern viele unterschiedliche Industrien, die ihre Endprodukte wiederum in diversen Märkten absetzen. Daher ist die Abhängigkeit von den zugrunde liegenden Konsumsegmenten begrenzt. Wir schätzen, dass nicht mehr als 20 % unseres Umsatzes einem einzelnen Konsumsegment (z. B. Automobilbranche) zuzurechnen sind.

Die Analyse unserer branchen- und anwendungsbe­zogenen Umsätze ist Bestandteil unseres jährlichen Strategieprozesses. Dabei prüfen wir auch die Veränderung der zukünftigen Wachstumspotenziale durch Nachfragetrends und Technologieentwicklungen und passen gegebenenfalls die strategische Ausrichtung in den einzelnen Geschäftsbereichen an. 

Das Eintreten einer weltweiten Wirtschaftskrise sowie das Aufkommen regionaler Wirtschaftskrisen stellen zwei bedeutende Konjunktur- und Branchenrisiken dar, die den Risikoklassen „sehr hoch“ bzw. „hoch“ zugeordnet werden. Im Geschäftsjahr 2018 haben sich unsere Einschätzungen zur Eintrittswahrscheinlichkeit beider Risiken aufgrund der rückläufigen Wachstumsdynamik und der eingetrübten Prognosen zur Konjunkturentwicklung erhöht. Da eine verhaltene Marktentwicklung bereits in der mittelfristigen Finanzplanung berücksichtigt wurde, sind die potenziellen Schadenshöhen gegenüber dem Vorjahr hingegen leicht gesunken. Das bewertete Risiko ist bei beiden Einzelrisiken gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Absatzrisiken
Absatzrisiken resultieren vor allem aus einer steigenden Wettbewerbsintensität oder Verschiebungen in der Kundenstruktur. Hierzu zählen auch Absatzrisiken für einzelne Produkte oder Produktgruppen aufgrund spezifischer Nachfragetrends.

In der Folge kann es zu sinkenden Umsatzerlösen kommen, die sowohl durch rückläufige Absatzmengen als auch durch nachgebende Preise herbeigeführt werden können. Da es uns in vielen Fällen nicht möglich ist, die Kostenstruktur kurzfristig anzupassen, kann dies zu einem Rückgang der Profitabilität führen.

Wir begegnen Absatzrisiken mit einer kontinuierlichen Optimierung unseres Produkt- und Leistungsportfolios, vor allem auf der Basis unserer Innovationskraft. Dabei ist entscheidend, dass wir frühzeitig in der Entwicklungs­arbeit die enge Abstimmung mit unseren Kunden suchen, um uns an Marktbedürfnissen auszurichten. Mit unserer Innovationsstrategie können wir einer Verschärfung der Wettbewerbssituation in unseren Märkten entgegenwirken.

Zu wesentlichen Veränderungen in der Kundenstruktur kann es durch den Wegfall, Zusammenschlüsse oder auch die Rückwärtsintegration von Kunden kommen. Aufgrund unserer sehr diversifizierten Kundenstruktur sind diese Risiken allerdings begrenzt. Zudem pflegen wir eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kernkunden im Rahmen unseres Key Account Managements.

Die Gruppe der Absatzrisiken ist von der Größenordnung des bewerteten Risikos als „mittel“ eingestuft. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich nur geringfügige Veränderungen unserer Einschätzungen zu Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadenshöhen ergeben. 

Risiken aus Unternehmenszukäufen und Beteiligungen
Neben dem operativen Wachstum spielen die Übernahmen von Unternehmen, Geschäftsaktivitäten oder einzelnen Technologien für ALTANA eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Strategie des profitablen Wachstums. Je nach Größenordnung der übernommenen Aktivitäten kann eine mangelhafte Integration dazu führen, dass die Ertragslage des Konzerns belastet und der finanzielle Spielraum eingeschränkt wird. Auch kann es bei einer Verschlechterung der Geschäftsentwicklung gegenüber den zum Zeitpunkt des Kaufs erwarteten Annahmen zu ergebnisbelastenden Wertminderungen von Vermögenswerten kommen.

Um die Auswirkungen dieser Risiken aus Zukäufen zu minimieren, prüfen wir die Akquisitionsziele systematisch und umfassend und analysieren sie im Rahmen eines mehrstufigen Genehmigungsprozesses sehr genau.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich für das bewertete Risiko für Wertminderungen von Vermögenswerten aus Akquisitionen, das wir als mittleres Risiko klassifizieren, eine Erhöhung ergeben. Diese resultiert aus einer erhöhten Eintrittswahrscheinlichkeit bei gleichbleibender Einschätzung zur Schadenshöhe.

Beschaffungsrisiken
Eine Einschränkung der Verfügbarkeit von einzelnen Rohstoffen oder erhebliche Preiserhöhungen für Rohstoffe, die wir nicht kurzfristig oder nur anteilig an die Märkte weiter­geben können, stellen die wesentlichen Beschaffungsrisiken dar. Aus diesen können Belastungen für die Ertragslage des Konzerns resultieren.

Wir analysieren ständig die Marktsituation auf den für ALTANA relevanten Rohstoffmärkten. Dadurch können wir sowohl Preistrends als auch strukturelle Verschiebungen auf der Anbieterseite frühzeitig identifizieren und Maßnahmen vorbereiten. Diese Erkenntnisse fließen in die Gestaltung unserer Lieferkontrakte ein. Gleichzeitig berücksichtigen wir Rohstoffpreisvolatilitäten auch im Rahmen unserer Kundenbeziehungen. Um Preiserhöhungen kurzfristig an die Märkte weitergeben zu können, nutzen wir die Flexibilität von Preismechanismen und Preisbindungsfristen.

Unsere Einschätzung zu Beschaffungsrisiken hat sich im Jahresverlauf deutlich verändert. Die Gruppe der Beschaffungsrisiken ist aufgrund einer gestiegenen Eintrittswahrscheinlichkeit und erhöhten Schadenshöhe infolge der Preisbewegungen und eingeschränkten Verfügbarkeiten inzwischen als ein mittleres Risiko einzustufen.

Finanzmarktrisiken
Finanzmarktrisiken betreffen im Wesentlichen kurzfristige und deutliche Veränderungen von Wechselkursrelationen und Zinssätzen sowie Kreditausfallrisiken und die Deckung von Finanzmittelbedarfen.

Aus Wechselkursschwankungen können durch die Umrechnung von Fremdwährungspositionen in die Konzernwährung Euro ebenso Belastungen auf Konzernumsatz und Ergebnisentwicklung (Translationsrisiken) resultieren wie auch im Rahmen von Geschäften in Fremdwährung (Transaktionsrisiken). Das Translationsrisiko kategorisieren wir – wie im Vorjahr – als mittleres Risiko. Zinssatzveränderungen beeinflussen die Finanzierungskosten. Der Ausfall von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder von Finanz­forderungen kann die Ertragslage und auch die Finanzmittelausstattung des Konzerns nachteilig beeinflussen. Die mangelnde Verfügbarkeit von Finanzmitteln für die Umsetzung von Akquisitionen oder wesentlichen Investitionspro­jekten kann dazu führen, dass wir unsere strategischen Ziele verfehlen.

Materielle Transaktionsrisiken sichern wir in den Fällen über Devisentermingeschäfte ab, in denen wir mit hinreichender Sicherheit von einer Realisierung des zugrunde liegenden Geschäfts ausgehen. Dabei wird der erwartete Gesamtbetrag anteilig in verschiedenen Tranchen abgesichert, um kurzfristige Wechselkursschwankungen auszugleichen.

Weiterführende Informationen zur Bewertung und Bilanzierung von Sicherungsgeschäften finden sich im Konzernabschluss auf Seite 58 ff. (Punkt 28).

Zur Minimierung von Kreditausfallrisiken sind systematische Prüfungen der Bonität und des Zahlungsverhaltens unserer Kontrahenten vorgesehen. Dies betrifft sowohl die Kunden als auch unsere Geschäftsbanken und andere Geschäftspartner, bei denen Zahlungsausfälle einen Einfluss auf unsere Finanzsituation haben können.

Die Verfügbarkeit von Finanzmitteln sichern wir über die zentrale Steuerung und Überwachung der konzernweiten Finanzmittelbestände. Zudem wird über das Ausnutzen verschiedener Finanzierungsinstrumente ebenfalls zentral ein Finanzmittelrahmen zur Verfügung gestellt. Dieser deckt den mittelfristigen Bedarf ab, der über den geplanten Finanzmittelzufluss aus dem operativen Geschäft hinausgeht.

Unsere Einschätzung der Finanzmarktrisiken ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Die Bewertung für das wesentliche Einzelrisiko in dieser Risikogruppe, nämlich negative Ergebniseffekte aus Wechselkursveränderungen, verzeichnete eine leicht steigende Eintrittswahrscheinlichkeit bei gleichzeitig leicht gesunkener potenzieller Schadenshöhe. Die anhaltend hohen Zuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit und der bestehende allgemeine Finanzmittelrahmen reichen weiter aus, um die erwarteten Abflüsse für Investitionen, Tilgungen und Dividenden zu decken.

Innovationsrisiken
Für ALTANA stellt die Innovations- und Technologieführerschaft einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Als Anbieter von teilweise hochspezialisierten Chemieprodukten ist es wichtig, kontinuierlich mit neuen Produkten am Markt präsent zu sein und von unseren Kunden als kompetenter und innovativer Partner wahrgenommen zu werden. Gelänge dies zukünftig nicht mehr, könnten sich Risiken für das nachhaltige Wachstum, das Erreichen unserer Renta­bilitätsziele sowie die Positionierung von ALTANA in den relevanten Märkten ergeben. Gleiches gilt für den Fall, dass Wettbewerber von uns genutztes, aber nicht geschütztes Know-how patentieren, das dann für ALTANA nicht mehr – oder nur mit zusätzlichem Aufwand – nutzbar wäre.

Mit unserer auf allen Organisationsebenen gelebten Innovationskultur stellen wir die Bedeutung der Innovation heraus und sichern somit deren Stellenwert. Sowohl dezentral als auch auf Konzernebene werden die Aktivitäten in der Forschung und Entwicklung kontinuierlich anhand von finanziellen und
nicht-finanziellen Kriterien bewertet und gesteuert. Indem wir überdurchschnittlich in Forschung und Entwicklung investieren, wobei vor allem Produktanpassungen und -neuentwicklungen im Vordergrund stehen, können wir stetig individuell auf aktuelle Kundenbedürfnisse zugeschnittene Produkte am Markt einführen und so den Wettbewerbsvorsprung positiv beeinflussen.

Der Schutz des erarbeiteten Know-hows über Patente ist wichtig, um einen Wissensvorsprung auch in wirtschaftlichen Erfolg umzuwandeln. Dazu gehört auch, aktuell genutzte Technologien oder
Verfahrens- und Produkt­eigenschaften so abzusichern, dass diese nicht von anderen Unternehmen patentiert werden können.

Bei der Einschätzung der Innovationsrisiken hat sich 2018 keine wesentliche Veränderung zum Vorjahr ergeben.

Sonstige Risiken
Produktionsrisiken betreffen technische Störungen oder menschliches Versagen im Produktionsbereich, die zu Personen- oder Umweltschäden führen können. Unser Ziel ist es, durch den Betrieb von voneinander unabhängigen Produktionslinien die Folgen eines Maschinenausfalls auf die Wertschöpfungskette möglichst zu minimieren. Die Schulung in unseren klar definierten Prozess- und Qualitätsstandards ist für unsere Belegschaft in den jeweiligen Bereichen verpflichtend. Zudem schließen wir entsprechende
Sachschaden- und Ausfallversicherungen ab.

Informationstechnologien bilden die Basis nahezu aller Geschäfts- und Kommunikationsprozesse bei ALTANA. Auf Ausfälle oder Störungen von IT-Systemen können weitreichende Beeinträchtigungen in allen Wertschöpfungs­stufen des Konzerns folgen, die wesentliche Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung haben können (IT-Risiken). Hinzu kommen mögliche Risiken aus dem Verlust von Daten oder der Entwendung von Geschäftsgeheimnissen. Der ­reibungslosen Verfügbarkeit von IT-Anwendungen und IT-Services misst ALTANA eine hohe Bedeutung bei. Um dies zu gewährleisten, sind entsprechende Prozesse und Orga­nisationsstrukturen etabliert. Für den Fall von wesent­lichen Störungen oder Datenverlusten existieren Notfallpläne.

Die Lieferung fehlerhafter Produkte kann Personen-, Sach- oder Umweltschäden hervorrufen und damit Haftungsrisiken auslösen. Dies kann wesentliche Auswirkungen auf die Vermögenslage des Konzerns haben. Wir minimieren dieses Risiko durch eine hohe Prozessstandardisierung in der Produktion und umfassende Maßnahmen der Qualitätskontrolle. Zusätzlich führen wir laufend Analysen zur Einschätzung des Gefährdungspotenzials unserer Einsatzstoffe und unserer Produkte durch und schließen Versicherungen ab.

Die Veränderung von politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen kann zu Beschränkungen für den Waren- oder Devisenverkehr führen. Auch kann infolge politischer Unruhen der Zugriff auf Vermögenswerte des Konzerns in betroffenen Ländern erschwert oder sogar verhindert werden. Regulatorische Anpassungen können hingegen dazu führen, dass bestimmte Produkte oder Inhaltsstoffe nicht mehr oder nur mit starken Einschränkungen verarbeitet oder vertrieben werden dürfen. Wir prüfen stetig das poli­tische Umfeld in den für uns wesentlichen Ländern und berücksichtigen aktuelle Tendenzen in der Bewertung von Geschäftsbeziehungen. Direktinvestitionen nehmen wir nur in solchen Ländern vor, in denen wir von einer hohen Stabilität des politischen Umfelds ausgehen. An Gesetz­gebungsverfahren und Diskussionen zu Änderungen im regulatorischen Umfeld beteiligen wir uns aktiv und können durch diese Beteiligung schon frühzeitig mögliche neue Anforderungen antizipieren.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr haben sich die Risiken aus sich verändernden politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen aufgrund der steigenden Eintrittswahrscheinlichkeit für die Einführung oder Erhöhung von Zöllen und Handelsbeschränkungen erhöht. 

Der möglicherweise ungeregelte Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union stellt für ALTANA kein wesentliches Einzelrisiko dar. Potenzielle kurzfristige ­Ergebnisbelastungen können aus gestiegenen Zöllen und erhöhten administra­tiven Aufwendungen für Ein- und ­Ausfuhren resultieren, die jedoch in ihren Auswirkungen aufgrund der absoluten Höhe auf einem niedrigen Niveau ­begrenzt sind. Daneben kann die Verfügbarkeit von Rohstoffen durch den Wegfall von REACH-Zertifizierungen für bisher nur im Vereinigten Königreich registrierte Produkte eingeschränkt werden. Alle Geschäftsbereiche des Konzerns haben eine Prüfung der Auswirkungen eines ungeregelten Austritts auf ihre jewei­ligen Lieferströme durchgeführt und bei Bedarf Maßnahmen zur Erhöhung von Lagerbeständen an Rohstoffen oder Fertigprodukten oder zur Minimierung von Lieferengpässen eingeleitet. Aus einem ungeregelten Austritt des Vereinigten Königreichs ent­stehen keine Risiken für eine Neubewertung von Vermögensgegenständen des Konzerns mit einem wesentlichen ­Ausmaß.

Aus Verstößen gegen Gesetze (Compliance-Risiken) können Haftungsrisiken und Reputationsschäden entstehen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Ertrags- und Vermögenslage des Konzerns haben können. Diesen Risiken wirken wir im Rahmen unseres konzernweiten Compliance Management-Systems entgegen, auch indem wir unsere Mitarbeiter regelmäßig über relevante gesetzliche Anforde­rungen informieren und schulen.

Eine wichtige Basis für den langfristigen Erfolg sind kompetente und engagierte Mitarbeiter. Sollten wir zukünftig nicht in der Lage sein, geeignete Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren und zu halten, bestehen Risiken für die erfolgreiche Umsetzung unserer Strategie (Personalrisiken). Um diesen Risiken zu begegnen, bietet ALTANA ein anspruchsvolles Arbeitsumfeld und ein attraktives Ver­gütungssystem, ergänzt um vielfältige Programme zur Altersvorsorge und Vermögensbildung. Zudem bilden wir sowohl Nachwuchskräfte als auch Fach- und Führungskräfte regelmäßig weiter.

Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung
Wesentliche rechnungslegungsbezogene Risiken entstehen insbesondere durch die Verarbeitung außerordentlicher und nicht routinemäßiger Sachverhalte. Hierzu gehören unter anderem die erstmalige Einbeziehung von zugekauften Unternehmen oder Unternehmensteilen sowie die Abbildung des Verkaufs von Konzernvermögen. Auch die Bilanzierung von Finanzinstrumenten birgt aufgrund der komplexen Bewertungsstruktur Risiken. Hinzu kommen die Risiken aus dolosen Handlungen.

Bei ALTANA wird die Konzernrechnungslegung durch eine eigene Fachabteilung innerhalb der Konzernholding koordiniert und überwacht. Ein Kernbestandteil des Kontrollsystems beinhaltet die zentral durch diesen Bereich für alle Gesellschaften vorgegebenen Richtlinien, Prozessbeschreibungen und Terminvorgaben, die ein standardisiertes Vorgehen bei der Abschlusserstellung gewährleisten. Hinzu kommt, dass für komplexe Sachverhalte die erforderlichen Instrumente zur einheitlichen Bilanzierung zentral für alle Konzerngesellschaften vorgehalten werden. Im Rahmen der Erfassung außerordentlicher Vorgänge und komplexer Spezialthemen werden regelmäßig externe Gutachten, Beratungen und Stellungnahmen eingeholt.

Die Erstellung der Einzelabschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt dezentral durch die Buchhaltungen vor Ort. Die Abschlusserstellung unter Berücksichtigung der Konzernvorgaben sowie länderspezifischen Rechnungslegungsvorschriften liegt damit in der Verantwortung der einzelnen Gesellschaft.

Die zur Abschlusserstellung notwendigen Arbeitsschritte werden dabei so definiert, dass wichtige Prozesskontrollen integriert sind. Hierzu gehören Vorgaben zur Funktionstren­nung und Aufteilung von Verantwortlichkeiten, zu Kontrollmechanismen und zu Zugriffsregelungen im IT-System. Die Richtigkeit und Vollständigkeit der Jahresabschlüsse wird durch die jeweilige Geschäftsführung explizit gegenüber der Konzernführung bestätigt. Wesentliche Abschlüsse werden zudem durch den jeweils zuständigen Abschlussprüfer oder Konzernabschlussprüfer einer Prüfung unter­zogen.

Die lokalen Rechnungslegungsabschlüsse werden über standardisierte Formate und Prozesse in einem zentralen IT-System erfasst und konsolidiert. Auf der Ebene der Geschäftsbereiche und der Holding werden zahlreiche, sowohl manuelle als auch IT-gestützte, Kontrollmechanismen angewandt. Diese umfassen die Analyse und Plausibilitätsprüfung der gemeldeten Daten und der Konsolidierungs­ergebnisse, sowohl durch das Konzernrechnungswesen als auch durch den Bereich Controlling und andere Fachabtei­lungen. Notwendige Korrekturen von Abschlussdaten werden grundsätzlich auf Ebene der Einzelgesellschaft vorgenommen, um die Einheitlichkeit und Überleitung der Daten sicherzustellen.

Für die Abschlusserstellung relevante Sachverhalte, Prozesse und Kontrollsysteme werden durch die Abschluss- und Konzernabschlussprüfer geprüft. Der Wirtschaftsprüfer berichtet über die Prüfung direkt an den Aufsichtsrat und seinen Prüfungsausschuss. Hinzu kommen Prüfungen durch den zentralen Fachbereich Interne Revision.

Nach jedem Abschlussprozess werden die in den unterschiedlichen Ebenen erkannten Optimierungspotenziale analysiert und notwendige Anpassungen der Prozesse vorgenommen.

Chancen

Die Identifizierung und Bewertung von Chancen für die zukünftige Geschäftsentwicklung ist in die unterschiedlichen Planungs-, Analyse- und Steuerungsprozesse integriert.

Im Rahmen der strategischen Planung analysieren wir Nachfragetrends sowie Markt- und Technologieentwicklungen im Hinblick auf wertschaffende Handlungsoptionen für ALTANA. Zusätzlich befassen sich die Geschäftsbereiche laufend mit den Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Absatzmärkte. Während der Finanzplanungsprozesse werden die Auswirkungen von Handlungsoptionen bewertet und diskutiert, um zukünftige Chancen optimal nutzen zu können. Schließlich werden mögliche Chancen für die kurzfristige Geschäftsentwicklung zusammen mit den beste­henden Risiken ausführlich auf allen Managementebenen behandelt.

Im Folgenden sind die wesentlichen Chancen beschrieben, die dazu führen können, dass ALTANA die kurz-, mittel- oder langfristigen Ziele übertrifft. Die Reihenfolge entspricht dabei der Einschätzung zu den Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung.

Konjunktur- und Branchenentwicklung
Sollte sich das wirtschaftliche Umfeld in den für ALTANA wichtigen etablierten und aufstrebenden Industrieregionen, insbesondere in den USA, China und Europa, besser ent­wickeln als von uns prognostiziert, so kann dies zu unerwarteten Wachstumsimpulsen führen. In deren Folge kann sich auch die Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen positiver entwickeln und die Prognosen übertreffen. Gleiches gilt für das Wachstum in den wichtigen Schwellenländern Asiens und Südamerikas. Sollte sich das Wachstum hier über die erwarteten Größen hinaus beschleunigen, sollten wir aufgrund unserer Marktpositionen überproportional davon profitieren können.

Neben der regionalen Ausprägung können Wachstumsimpulse auch aus einzelnen Branchen resultieren. Insbe­sondere eine positive Entwicklung des Automobilsektors, des Bausektors und eine Trendumkehr bei der Verwendung silberner und grauer Farbtöne im Konsumsektor können zusätzliche Potenziale eröffnen.

Innovation
Die stetige Weiterentwicklung des Produkt- und Leistungsportfolios ist eine wichtige Voraussetzung, um langfristig unsere Strategie des profitablen Wachstums fortzusetzen. Sollte es ALTANA gelingen, die Innovationskraft schneller auszubauen und den Anteil an neuen Produkten mit einem hohen Nachfragepotenzial über das Zielniveau hinaus zu steigern, ergäben sich noch stärkere Wachstumsperspektiven. Das Gleiche gilt für den Eintritt in neue Märkte und das Eröffnen neuer Anwendungsfelder für unsere Produkte.

Unternehmenszukäufe und Portfoliomaßnahmen
Akquisitionen spielen eine zentrale Rolle bei der langfristigen Wertschaffung für ALTANA. In den letzten Jahren haben wir den Konzern kontinuierlich über Zukäufe strategisch weiterentwickelt. Gleichzeitig haben wir das Portfolio auch um diejenigen Aktivitäten bereinigt, die nicht den strategischen Kriterien entsprachen und für die langfristig keine Wertschaffungsperspektive innerhalb des Konzerns existierte.

Auch in Zukunft werden wir durch den Zukauf von Unternehmen und Aktivitäten wachsen. Dies ist eine elementare Voraussetzung, um unsere strategischen Wachstums­ziele zu erreichen. Sollten sich hierbei zukünftig über den Erwartungen liegende Möglichkeiten ergeben, können uns neue Aktivitäten dabei unterstützen, Marktpositionen zu stärken und neue Marktsegmente zu erschließen. Dies könnte sich positiv auf das Erreichen unserer strategischen Ziele auswirken.

Synergien
ALTANA ist ein in hohem Maße dezentral geführter Konzern, in dem in einigen Bereichen der Wertschöpfungskette und in einzelnen Managementfunktionen zentrale Einheiten die Geschäftsbereiche koordinierend unterstützen. In dem Maße wie es uns gelingt, die Vernetzung innerhalb des Konzerns stärker als geplant voranzutreiben, können sich auch weitere Potenziale zur Effizienzsteigerung ergeben.

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns inklusive Gesamtbild zur Risiko- und Chancenlage

Für 2019 gehen wir von einer anhaltenden Eintrübung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer steigenden Unsicherheit in Bezug auf die gesamtwirtschaftliche Lage aus. In diesem Umfeld prognostizieren wir für ALTANA ein operatives Umsatzwachstum von 1 % bis 5 % bei einer Ergebnisprofitabilität etwa auf Vorjahresniveau. Die Kennzahlen für die wertorientierte Unternehmenssteuerung sollten sich ge­genüber dem zurückliegenden Geschäftsjahr leicht verbessern. 

Die Risiken von Belastungen aus einer gegenüber unseren Erwartungen verschlechterten oder sogar rezessiven Entwicklung der Weltwirtschaft oder in wichtigen Kernregionen schätzen wir als weiterhin existent ein. Darüber hinaus resultieren wesentliche Risiken für die kurzfristige Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus einer höheren Preisvolatilität auf den Rohstoffmärkten, Wertminderungen für im Rahmen von Akquisitionen übernommenen immateriellen Vermögenswerten und aus kurzfristigen Schwankungen der Wechselkursrelationen. 

Insgesamt haben wir keine Risiken festgestellt, die den Fortbestand des ALTANA Konzerns gefährden können. Den Risiken stehen Chancen gegenüber, die zu einer über den skizzierten Prognosen liegenden Umsatz- und Ergebnisentwicklung führen können.