Umwelt

Umweltverträgliches Wirtschaften ist zentraler Bestandteil der unternehmerischen Strategie von ALTANA. Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch an allen Stand­orten und in allen Bereichen kontinuierlich zu senken. Auch in anderen umweltrelevanten Bereichen, beispielsweise beim Abfall und beim Verbrauch von Trinkwasser, setzen wir diesen Anspruch um.

Verbesserungen in der Umweltperformance

ALTANA steuert die Leistungsfähigkeit der Gruppe in Bezug auf den Umweltschutz mithilfe von selbst definierten Kennzahlen. Mit ihnen werden Energie- und Ressourcenverbrauch in Bezug zur Bruttowertschöpfung gesetzt. Für den Energie- und Ressourcenverbrauch setzt sich ALTANA für jedes Kalenderjahr Obergrenzen. Den kontinuierlichen Fortschritt der Gruppe dokumentieren die seit dem Jahr 2007 erhobenen Daten über die CO2-Emissionen, den Wasserverbrauch und die Abfallmengen. 

Der Energieverbrauch der ALTANA Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2018 rund 708.000 Megawattstunden nach 697.200 Megawattstunden im Vorjahr. Der Spezialchemiekonzern hat das langfristige Ziel, die spezifischen CO2-Emissionen bezogen auf die Bruttowertschöpfung von 2007 bis 2020 um 30 % auf
0,21 kg / € zu senken, bereits im Vorjahr erreicht. Gelungen ist dies durch die Auswahl neuer Stromlieferanten. Fast alle deutschen Standorte beziehen jetzt mit 280 g / kWh rund die Hälfte ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. Darüber hinaus werden an verschiedenen Standorten Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz umgesetzt. So konnte beispielsweise durch die Inbetriebnahme einer weiteren Solaranlage der Stromanteil aus regenerativen Quellen erhöht werden . Damit konnte der spezifische CO2-Ausstoß bezogen auf produzierte Fertigwaren von 0,35 kg / kg im Vorjahr auf 0,34 kg / kg verringert werden (Reduktion um 3 %). 

Die ALTANA Gruppe konnte 2018 die Menge für gefährliche Abfälle von 19.300 Tonnen (im Vorjahr) auf 18.800 Tonnen reduzieren, obwohl die Produktionsmenge im Berichtsjahr gestiegen ist. Die Kennzahl bezogen auf die Bruttowertschöpfung hat sich ebenfalls von 21,24 g / € (im Vorjahr) auf 20,27 g / € verbessert. Auch die Menge an ungefährlichen Abfällen ist absolut von rund 11.700 auf 11.400 Tonnen gesunken. Die Kennzahlen bezogen auf die Bruttowertschöpfung und die produzierten Fertigwaren zeigen ebenfalls einen positiven Trend (Details finden sich im Online-Dokument „Zahlen und Fakten zur Nachhaltigkeit 2018“). Die Gründe für die Verbesserungen in der Abfallmengenbilanz liegen unter anderem in den Optimierungen von Produktionsprozessen und in der Wiederverwendung von Nebenprodukten.

Beim Wasserverbrauch konnte ALTANA für 2018 den Zielwert nicht erreichen. Der Verbrauch an Trinkwasser lag für das Jahr über der intern festgelegten Obergrenze und erhöhte sich auf rund 1.370.000 Kubikmeter. Dies ist im Wesentlichen auf temporäre technische Störungen zurückzuführen.

Im Berichtszeitraum hat ALTANA die Produktion an Fertigwaren auf 562.600 Tonnen erhöht und dafür 545.400 Tonnen Rohstoffe benötigt. Davon waren 418.100 Tonnen fossile Rohstoffe, 25.500 Tonnen erneuerbare sowie 101.800 Tonnen nicht-fossile und nicht-erneuerbare Rohstoffe. Außerdem wurden 47.100 Tonnen Wasser als Rohstoff eingesetzt. Detaillierte Angaben zum Ressourcen- und Energieverbrauch von ALTANA (differenziert nach Strom, Erdgas und Öl) sowie die Umweltkennzahlen befinden sich unter www.altana.de/zahlen_fakten_nachhaltigkeit_2018.

Auch 2018 erfüllten 81 % der Produktionsstandorte der ALTANA Gruppe den ISO 14001 Standard. Zehn Standorte verfügen darüber hinaus über eine Zertifizierung ihres Energiemanagements nach ISO 50001.

Fortschritte beim Klimaschutz

Im Rahmen der „Keep Changing Agenda“ wurden zahlreiche Leuchtturmprojekte identifiziert, um die Nachhaltigkeit bei ALTANA voranzutreiben. Von den 26 eingereichten Projektideen wurden 16 Projekte ausgewählt, die mit höherer Priorität umgesetzt werden. 14 der ausgewählten Projekte beinhalten die Optimierung der Energieeffizienz, ein Projekt unterstützt die Reduktion von Abfällen und ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit dem Thema Ökobilanz. Mit der Verbesserung der Energieeffizienz verbraucht die ALTANA Gruppe weniger Strom und auch der Ausstoß von CO2- Emissionen wird verringert.

Ein Leuchtturmprojekt ist zum Beispiel die Optimierung der Trocknung des Produkts Laponite. BYK verfolgt am Standort Widnes in Großbritannien dabei die Ziele, die Energieeffizienz durch geringeren Dampfverbrauch zu verbessern, die Abfallmenge zu verringern und durch Absenken der Temperatur der Umgebungsluft bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Mit dieser Maßnahme konnte BYK im Berichtsjahr bereits 1.240 Megawattstunden einsparen (entspricht 230 Tonnen CO2).

Ein weiteres Umsetzungsbeispiel ist die Modernisierung von Heizkesseln an mehreren Standorten. Für viele chemische Prozesse wird Dampf zum Erwärmen benötigt. Dieser Dampf wird in Heizkesseln erzeugt und durch ein Rohrleitungssystem verteilt. Moderne Heizkesselanlagen sind mit effizienten und emissionsarmen Gasbrennern, Abgaswärmerückgewinnung sowie hochwirksamer Regelungstechnik ausgestattet. Beispielhaft konnte BYK am US-Standort Gonzales durch diese Modernisierung rund 13.350 Megawattstunden einsparen. Der CO2-Ausstoß ging dadurch um fast 2.900 Tonnen zurück.

Auch in die Umrüstung auf energieeffizientere LED-Beleuchtung hat ALTANA weiter investiert. An insgesamt elf Standorten der vier Geschäftsbereiche wurden stromsparende LED-Leuchtmittel eingesetzt. Insgesamt konnte die ALTANA Gruppe mit dieser Maßnahme mehr als 1.460 Megawattstunden einsparen, mit einer Reduktion von 620 Tonnen CO2.

Einen Beitrag zum Umweltschutz leistet auch der Standort Moosburg. Dort nutzt BYK warmes Abwasser zur Energiegewinnung. Dabei wird Wärme von rund 30.000 mAbwasser mit einer Temperatur von 70 °C durch einen Wärmetauscher in die Produktionsprozesse zurückgeführt. Damit können rund 1.180 Megawattstunden eingespart werden, welches eine Reduktion von ca. 340 Tonnen CO2 bedeutet.

Neben den bereits bestehenden Solaranlagen bei ELANTAS in Ascoli Piceno, Italien, und in den Niederlanden bei BYK in Deventer wurde in diesem Jahr eine weitere Photovoltaik-Anlage bei ELANTAS am indischen Standort Pune in Betrieb genommen. Dabei wurden auf dem Betriebsgelände insgesamt 804 Panels auf rund 3.500 mmit einer maximalen Leistung von 250 kW installiert, welche eine jährliche Energieerzeugung von ca. 400.000 kWh erreichen. Dies entspricht ungefähr der Hälfte des Strombedarfs des neuen Forschungszentrums und Verwaltungsgebäudes am Standort.  

Verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Wasser

Wasser spielt in vielen Produktionsvorgängen bei ALTANA eine wichtige Rolle, und daher unternimmt der Spezialchemiekonzern vielfältige Anstrengungen, mit dieser Ressource schonend umzugehen. Wasser wird in der chemischen Industrie als Rohstoff, als Reinigungsmittel und als Kühlmittel eingesetzt. Ziel von ALTANA ist es, den Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten und es als Kühlmedium in geschlossenen Kreisläufen zu nutzen.

Am schweizerischen Standort Vétroz optimierte ECKART beispielhaft in einem ersten Schritt die Steuerung der Pumpanlage und reduzierte dadurch den Wasserverbrauch zur Kühlung. Damit konnten ca. 3.000 m³ Grundwasser eingespart werden. In einem zweiten Schritt werden die Kühlsysteme dann auf geschlossene Kühlkreisläufe umgestellt.

Am Standort Ankleshwar in Indien hat ELANTAS erfolgreich ein Pilotprojekt („Zero-Discharge“) durchgeführt mit dem Ziel, die Menge an Abwasser deutlich zu reduzieren. Dabei wird das Abwasser durch mehrere Verfahrensschritte geführt, sodass am Ende weniger als 2 % der Ausgangsmenge tatsächlich entsorgt werden muss. Der größere Teil kann als Wasser zum Beispiel zur Kühlung für den Produktionsbetrieb wiederverwendet werden.

Weitere Verbesserung des Abfallmanagements

Beim Thema „Abfallmanagement“ verfolgt ALTANA die Strategie, vor allem Abfälle zu vermeiden beziehungsweise die Abfallmenge zu reduzieren.

Am BYK Standort in Kempen wurde eine Absatzmöglichkeit für ein Nebenprodukt gefunden, das bisher kostenintensiv entsorgt werden musste. Bis dato wurde dieses Nebenprodukt teilweise wieder in den Prozess zurückgeführt, was aber aufgrund der niedrigeren Qualität und der zusätzlich benötigten Aufbereitungszeit sehr aufwendig war. Nun wurden Abnehmer gefunden, die dieses Produkt ohne weitere Verfahrensschritte in ihre Prozesse einsetzen können. 

Am US-Standort in Louisville wurde bislang Aluminiumpulver, das als Abfall bei der Produktion entsteht und bei ECKART aus Qualitätsgründen nicht wiedereingesetzt werden kann, als Deponie-Abfall entsorgt. Es wurde nun ein Recycling-Betrieb gefunden, der dieses Aluminiumpulver einschmilzt und einer Wiederverwendung zuführt. Dadurch können pro Jahr 22,5 Tonnen an Deponie-Abfall vermieden werden.

Durch Optimierung des Abfallmanagements konnte BYK am US-Standort in Wallingford den Anteil an Abfall zur thermischen Nutzung von 52 % auf 60 % erhöhen und dadurch die Menge an Abfall zur Beseitigung deutlich reduzieren. 

Emissionen weiter verringert

Neben CO2, welches hauptsächlich bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen entsteht, tragen flüchtige organische Verbindungen ebenfalls zu Emissionen bei. Diese Stoffe werden als sogenannte „VOC“ (Volatile Organic Compounds) bezeichnet. Ziel von ALTANA ist es, diese Emissionen auch zukünftig so gering wie möglich zu halten. Um dies zu erreichen, stehen an vielen Standorten bereits verschiedene technische Möglichkeiten zur Verfügung. Diese sollen auch in den kommenden Jahren weiter eingesetzt und ausgebaut werden.

Technische Verbesserungen, wie zum Beispiel der Einbau eines weiteren Kondensat-Kühlers in einer Anlage zur Rückgewinnung von Lösemitteln bei ELANTAS in Ankleshwar, tragen ebenfalls zu einer deutlichen Verringerung der lokalen Emissionen bei. 

Im weiteren Sinn zählt ALTANA auch Schall zu den Emissionen. An allen Standorten werden entsprechende Maßnahmen zur Schallreduzierung eingesetzt. Beispielhaft wurden am Standort Grevenbroich von ACTEGA hocheffiziente Schalldämpfer in den Lüftungsanlagen eingebaut. Dadurch konnten die Schallwerte von
82 dB (A) auf 39 dB (A) pro Lüfter gesenkt werden.