„LEON BLEIBT NUN AM BALL“

18 Kinder haben die Paten des Patenschaftsprojekts „Bildungs-Coaching” in der Gemeinschaftsgrundschule Innenstadt in Wesel und der Akademie Klausenhof im Jahr 2018 betreut. Sie leitet die Überzeugung: „Alle Kinder haben Potenziale.“ ALTANA unterstützt das Bildungsprojekt für mehr Chancengleichheit für Kinder bereits seit mehr als vier Jahren.

„Good Corporate Citizenship“ wird bei ALTANA insbesondere durch die Förderung von zahlreichen kleinen und großen gesellschaftlichen Projekten rund um die Themen Bildung, Wissenschaft und Forschung gelebt. Einen Schwerpunkt bilden dabei im Sinne guter Nachbarschaft Initiativen in der Nähe unserer in- und ausländischen Standorte.

Menschen stehen im Mittelpunkt des Handelns von ALTANA – sowohl innerhalb unseres Unternehmens als auch in unserem Umfeld. Deshalb unterstützen wir ausgesuchte Projekte mit erfahrenen Partnern aus dem Bildungsbereich. Im Fokus sind dabei Projekte zur Förderung des Verständnisses von Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik und Technik. Zur naturwissenschaftlichen Förderung von Kindern und Jugendlichen begleitet ALTANA seit vielen Jahren als Netzwerkpartner der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ zwei Grundschulen und eine Kindertagesstätte in Wesel. ALTANA unterstützt auch das Projekt „Bildungs-Coaching“, bei dem Grundschulkinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen individuell gefördert werden.


Der Funke ist übergesprungen. Nach einem halben Jahr des Zuhörens, Begleitens, vorsichtigen Annäherns hat Leon* zugelassen, dass die Patin seine Hand berührt. „Das ist ein großer Moment für uns beide gewesen“, sagt Marianne Podszun. Denn jetzt war klar, dass endlich das nötige Vertrauen aufgebaut worden war. Das braucht Zeit und viel, viel Zuwendung. Marianne Podszun ist eine Patin der derzeit 18 Ehrenamtlichen des Patenschaftsprojekts „Bildungs-Coaching“ in der Gemeinschaftsgrundschule Innenstadt in Wesel. Die Paten unterstützen die Entwicklung von aktuell 18 Kindern ab der 2. Klasse durch das Bildungs-Coaching. Dabei werden die Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen entsprechend ihren Interessen und Fähigkeiten gefördert und gefordert. 

Paten fördernd und fordernd an der Seite der Kinder

Leon ist so ein Kind. Scheu, nach unten blickend hatte der heute Elfjährige zum ersten Mal vor drei Jahren vor Marianne Podszun gestanden. Mit Stoff- und Handpuppen spielend hat sie erfahren, was er mag. Leon geht sehr gerne spazieren. Und, seitdem es ihm die Patin beigebracht hat, liebt er es, Fahrrad zu fahren. Zusammen sind sie dann an den Rhein gefahren. Sie wird nicht vergessen, als Leon sie mit großen Augen fragte, ob dies der Rhein sei.

Ohne Empathie kein Vertrauensaufbau

Nicht nur Leon war mit seiner Bedürftigkeit alleine. Auch seine Eltern. Der Vater hat mit am selben Strang gezogen, sah die Chance für seinen Sohn. Er hat erzählt, dass Leon gerne trommelt. Seine Patin konnte den Besuch einer Musikschule organisieren – und der Junge lernte, dass es sich lohnt, bei einer Sache zu bleiben, nicht aufzugeben, wenn etwas nicht gleich klappt. „Ohne Disziplin geht es nicht, wenn man etwas erreichen möchte. Leon bleibt nun am Ball“, sagt die Patin mit Stolz. Er hat nicht nur mit dem Kickboxen angefangen, sondern macht nach anfänglicher Unterstützung nun auch die Hausaufgaben – alleine.

Immer am Ball bleiben – das müssen nicht nur die Kinder, sondern auch die Paten. „Ausflüge machen hört sich leicht an. Aber bis man das machen kann, braucht es viel Geduld, Erfahrung und Empathie. Die ist ganz wichtig,“ sagt Hildegard Derksen, Sozialpädagogin und Projektkoordinatorin an der Akademie Klausenhof. Ohne diese Fähigkeit zuzuhören, Gestik und Mimik und Verhalten zu verstehen, sich in den anderen einfühlen zu können, könne man als Pate kaum eine Beziehung zu den Kindern aufbauen. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, zumal die ehrenamtlichen Paten keine Nachhilfelehrer, keine Therapeuten und keine Familienhelfer sind, sondern zumeist Rentner, die die verschiedensten Berufe ausgeübt haben.

Man fühle sich in der ehrenamtlichen Arbeit bestätigt, wenn man mitbekomme, wie die Kinder nach Nähe und Vorbildern suchten, berichtet Patin Monika Ebling. „Man lässt die Erlebnisse mit den Kindern nicht einfach am Ende des Tages in der Schule. Und gerade die Mut machenden und besonders schönen Momente der Unterstützung für die Kinder spornen immer wieder an“, fügt sie hinzu. Die Paten erhalten nicht nur eine Schulung und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Weiterbildungen, sondern treffen sich auch regelmäßig zum Austausch über ihre Erfahrungen, um sich Rat zu holen bei Hildegard Derksen und den anderen Paten. Monika Ebling: „Wir holen uns dann ebenso Hilfe, wie dies die Kinder tun.“

Spiel und Spaß – die Kinder und ihre Paten bei der Lesehilfe in der Schulbibliothek und auf dem Weg zu den Aktivitäten außerhalb der Schule wie Musikmachen, Fahrradfahren oder Schwimmen. Das Motto von Projektleiterin Hildegard Derksen (Foto rechts): „Alle Kinder haben Potenziale.“ 

*Der Name ist geändert