Umwelt- und Klimaschutz müssen ganzheitlich betrachtet werden, wenn sie erfolgreich sein sollen. Als Unternehmen übernehmen wir daher Verantwortung – entlang der gesamten Wertschöpfungskette. ELANTAS, ein Geschäftsbereich von ALTANA, zeigt eindrucksvoll, was das bedeutet und welche Maßnahmen wir umsetzen. Ein Besuch in Italien und Indien.
Es ist 10 Uhr morgens. Die Sonne geht an einem wolkenlosen blauen Himmel auf. „Perfektes Wetter für die Ernte“, sagt Francesco Di Addezio, Standortleiter bei ELANTAS in Ascoli Piceno, Italien, mit einem Lächeln. Ernte? In einer chemischen Produktionsstätte? Ein Blick aus dem Fenster macht es klar. Es geht um Solarenergie. Fast die gesamte verfügbare Fläche des Standorts in Ascoli Piceno ist mit Solarmodulen bedeckt. Insgesamt wurden 2.457 Module installiert.
Die ersten Solarpaneele wurden 2009 installiert. Und im vergangenen Jahr wurde die Kapazität durch eine Verdopplung der Module erneut deutlich erweitert. „Allein die neuen Solarpaneele erzeugen jährlich rund 1.300 MWh (Megawattstunden) zusätzlichen Ökostrom. Zusammen mit der alten Anlage können wir damit mehr als 40 Prozent des Strombedarfs des Standorts mit erneuerbarer Energie decken“, erklärt Francesco Di Addezio. „In sonnigen Monaten produzieren wir sogar so viel Energie, dass wir beschlossen haben, unsere gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) tagsüber abzuschalten, um die erneuerbare Energie optimal zu nutzen und so bis zu 400 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.“
Dabei ist Ascoli Piceno nur einer von drei Standorten, die ELANTAS in Italien betreibt. Collecchio deckt 48 Prozent und Quattordio 13 Prozent des Strombedarfs der Standorte mit erneuerbaren Energien aus eigener Produktion. Der Rest wird von Ökostromanbietern, hauptsächlich aus der Region, bezogen, sodass der gesamte Stromverbrauch der Standorte aus erneuerbaren Quellen gedeckt ist. Alle Standorte der ALTANA Gruppe weltweit beziehen Strom aus erneuerbaren Quellen.
Gestaltung der Produktionsprozesse
ELANTAS in Indien geht noch einen Schritt weiter. „Mit den derzeit in Pimpri installierten Solarmodulen können wir 340 MWh/Jahr produzieren. Weitere Solarmodule mit einer Leistung von 205 KWp (Kilowattpeak) sind für 2025 in Ankleshwar geplant. Darüber hinaus sind wir derzeit dabei, eine Biomasseanlage zu installieren, um den Standort von fossilen auf biologische Energieträger umzustellen“, sagt Jagadish Bapat, Leiter Nachhaltigkeit, Excellence & Qualitätssicherung bei ELANTAS in Indien.
Die ALTANA Gruppe arbeitet auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette partnerschaftlich mit ihren Kunden zusammen. Gemeinsam entwickeln sie Produktinnovationen, die zu den fünf Nachhaltigkeitskategorien für ALTANA Produkte beitragen: „Klimaschutz“, „Wohlbefinden von Mensch und Umwelt“, „Alternative Rohstoffe“, „Ressourceneffizienz“ und „Kreislaufwirtschaft“. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung nachwachsender Rohstoffe oder die nachhaltige Wirkung von Produktlösungen.
Produktinnovationen für eine nachhaltige Zukunft
Ein Beispiel für Produkte mit einem Anteil an nachwachsenden Rohstoffen kommt aus Italien. „ELANTAS hat bereits epoxidbasierte Systeme mit einem biobasierten Anteil von 30 bis 50 Prozent für die Herstellung von Verbundwerkstoffen im Portfolio. Diese werden beispielsweise in der Schiffsbauindustrie zur Herstellung von Rümpfen, Decks und Aufbauten verwendet“, so Dr. Davide Malinverno, ehemaliger F&E-Manager Engineering Materials (jetzt Technical Sales Manager Special Coatings) bei ELANTAS. „Unser Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Rohstoffe deutlich zu erhöhen. Wir forschen auch an der Entwicklung reversibler Dichtungsmaterialien. Mit diesen Systemen wird es möglich sein, Teile ohne Qualitätsverlust zu demontieren, sodass das Produkt wiederverwendet werden kann.“
Die Erhöhung des Anteils biobasierter Materialien ist nur ein Teil der Lösung. Um die Nachhaltigkeit zu verbessern, muss auch die Lebensdauer von Produkten verlängert werden, damit erneuerbare Ressourcen länger erhalten bleiben. Dazu leisten unter anderem Produkte von ELANTAS in Indien einen wichtigen Beitrag. Diese werden vor Ort hergestellt und kommen vor allem im Wachstumsmarkt Indien zum Einsatz – beispielsweise in Solar- und Windkraftanlagen. „Unsere Produkte tragen dazu bei, dass selbst die größten Offshore-Windkraftanlagen über Jahrzehnte hinweg zuverlässig Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen können, selbst bei hohen Spannungen“, sagt Jagadish Bapat. „Und ohne unsere innovativen Lösungen wären die rasanten Fortschritte in der Elektromobilität nicht möglich.“
Die Beispiele von ELANTAS in Indien und Italien zeigen eindrucksvoll, wie ein ganzheitlicher Ansatz dazu beiträgt, Verantwortung zu übernehmen und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette voranzutreiben.