Mit Teamgeist und Technologie zum
CO2-freien Standort

Im Weseler BYK Werk sorgt seit einiger Zeit eine neue Anlage für effizientere Prozesse und eine entsprechende Einsparung wertvoller Ressourcen. Die Installation steht exemplarisch für den Weg der ALTANA Gruppe zur Klimaneutralität – überall auf der Welt.

Der 38-Jährige hat erheblichen Anteil daran, dass gleich zwei nachhaltigkeitsrelevante Ziele erreicht werden konnten: weniger Energiebedarf für die Wärmeversorgung des Standorts sowie gereinigte Abluft mit geringeren Treibhausgasemissionen.

Heiko Moritz hat Grund zur Zufriedenheit. Der 38-Jährige, der im BYK Werk in Wesel als Betriebs- und Planungsingenieur beschäftigt ist, hat erheblichen Anteil daran, dass gleich zwei nachhaltigkeitsrelevante Ziele erreicht werden konnten: weniger Energiebedarf für die Wärmeversorgung des Standorts sowie gereinigte Abluft mit geringeren Treibhausgasemissionen und dem damit verbundenen positiven Effekt für die Umwelt. Damit setzen Moritz und sein Team um, was sich ALTANA als Konzern weltweit auf die Fahnen geschrieben hat: eine erhebliche Reduktion des Erdgasverbrauchs als bedeutender Schritt in Richtung CO2 -freie Standorte – bis 2025 will ALTANA weltweit klimaneutral sein.

Umstellung der Abgasreinigung und Erhitzung des Wärmeträgeröls
Im BYK Werk in Wesel ging es um die Umstellung der thermischen Nachverbrennung. Diese wandelte die Prozessabluft in CO2 und in Wasserdampf um. Zusätzlich diente die Anlage der Erhitzung des sogenannten Wärmeträgeröls, das zum Heizen im Werk verwendet wird. Das Problem: Der energetische Wirkungsgrad lag nur bei rund 85 Prozent und damit unter den heutigen technischen Möglichkeiten.

Als zuständiger Ingenieur gehörte es zu den Aufgaben von Heiko Moritz, einen nachhaltigen Ersatz für die bestehende Nachverbrennungsanlage zu finden. Das Team um den Ingenieur prüfte viele Optionen bis hin zum Komplettumbau der bestehenden Anlage. Schnell war klar: Die stärksten Effekte würde eine Entkoppelung von Wärmeerzeugung und Abgasreinigung bieten. Künftig sollten spezielle Waschanlagen, sogenannte „Scrubber“, für saubere Luft sorgen. Doch gab es im Zuge der Umstellung viele Aufgaben zu bewältigen, die ein einziges Team zu stark beanspruchen würden. Allein für den Probebetrieb in mehreren Pilotanlagen mussten unter anderem Messwerte zur Einhaltung aller umwelttechnischer Vorgaben erhoben und ausgewertet werden. Gutes Teamwork war hierbei ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg: Die Erfassung der Messdaten erfolgte mit hausinterner Messtechnik, während die Analytik-Abteilung die Auswertung durchführte.

Planungsingenieur Heiko Moritz und sein Team prüften verschiedene Optionen, um einen nachhaltigen Ersatz für die bestehende thermische Nachverbrennung am Standort Wesel zu finden.  |  Bei der Umstellung gab es viele Aufgaben zu bewältigen. Gutes Teamwork war dabei ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg, denn der Austausch erfolgte bei laufendem Betrieb.

Austausch bei laufendem Betrieb
Der Austausch selbst stellte die sprichwörtliche Operation am offenen Herzen dar, denn der Betrieb musste weiterlaufen. Auch das war nur mit einer großen Teamleistung möglich. „Alle haben Hand in Hand gearbeitet. Wir reden eben nicht nur über Klimaschutz, sondern setzen ihn als Team Schritt für Schritt um“, bestätigt Heiko Moritz. Das Ergebnis spricht für sich: Der Wärmeverlust konnte um zwei Drittel gesenkt werden. Zudem erfolgt die nunmehr separate Wärmeerzeugung mit einem um zehn Prozent verbesserten Wirkungsgrad von jetzt 95 Prozent. Dieser Effekt führt zu einer erheblichen Verminderung des Erdgasverbrauchs und reduziert damit die Treibhausgasemissionen um ca. 400 Tonnen pro Jahr. Von der neuen Anlage profitiert nicht nur das Unternehmen, indem es Einsparungen realisiert und seine Klimabilanz verbessert. Das Umfeld des BYK Werks kann sich ebenfalls über noch bessere Abgaswerte freuen. Dazu gehört nicht zuletzt auch Heiko Moritz selbst, der mit seiner jungen Familie in Wesel wohnt. „Es ist schön, den Effekt der eigenen Arbeit so direkt erleben zu können – gerade, wenn man gerne Hand anlegt und den Worten Taten folgen lässt, auch im Sinne nachfolgender Generationen. Die Erfahrungen aus dem Umrüstungsprojekt waren so inspirierend, dass ich mich jetzt als Planungsingenieur schon auf das nächste Vorhaben auf unserem Weg zum CO2-freien Standort freue“, so seine Bilanz.