Management von Nachhaltigkeit

Das Nachhaltigkeitsverständnis von ALTANA

ALTANA ist konsequent auf nachhaltiges profitables Wachstum ausgerichtet. Wir können aber nur dann dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich sein, wenn wir auch ökologische und gesellschaftliche Aspekte im Blick behalten und fest in unserem Unternehmen verankern. Dieses Verständnis von Nachhaltigkeit als Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlicher Verantwortung spiegelt auch die Mission von ALTANA wider:

Auf Basis unserer übergreifenden Kompetenz in Chemie, Formulierung und Anwendung entwickeln wir innovative Lösungen, die Produkte des täglichen Lebens besser und nachhaltiger machen.

Unsere Lösungen eröffnen unseren Kunden Wachstums­- oder Einsparpotenziale und können ganze Märkte verändern.

Auf diese Weise schaffen wir Wert für unsere Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Eigentümerin und die Gesellschaft insgesamt.

Die Sicht unserer Stakeholder

Als weltweit produzierendes Unternehmen der Spezialchemie steht ALTANA mit unterschiedlichen Stakeholdern in regelmäßigem Kontakt und Austausch. Dazu zählen Kunden, Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Eigentümerin, Lieferanten und weitere Geschäftspartner, Behörden, Verbände, wissenschaftliche Einrichtungen sowie unsere Nachbarn an den verschiedenen Standorten. Die Inhalte und Ergebnisse dieser Dialoge gehören zu den Faktoren, die das Nachhaltigkeitsverständnis bei ALTANA prägen und zur Priorisierung bestimmter Themen führen.

Im Geschäftsjahr 2023 wertete ALTANA die Ergebnisse der ab Herbst 2022 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse mit Stakeholder­-Befragung aus. Ziel des Projekts war es, die für den Geschäftsbetrieb wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder zu er­mitteln bzw. zu bestätigen. Dabei orientierte sich ALTANA sowohl am aktuellen GRI­ Standard (2021) als auch bereits am europäischen Berichtsrahmen ESRS (European Sustainability Reporting Standards), der im Laufe des Geschäftsjahres 2023 auf Basis der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Kommission finalisiert wurde und zum 1. Januar 2024 in Kraft trat. Für ALTANA sind die darin festgeschriebenen Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung erst ab 2025 bindend.

Dennoch folgte ALTANA in seiner Wesentlichkeitsanalyse bereits dem darin verankerten Prinzip der sogenannten doppelten Wesentlichkeit. Danach gilt ein Nachhaltigkeits­aspekt als wesentlich, wenn er nicht nur finanzielle oder andere bedeutsame Risiken oder Chancen für das Unterneh­men birgt (Outside-­in­Perspektive), sondern die Unterneh­menstätigkeit selbst in diesem Punkt Auswirkungen auf die Umwelt oder Gesellschaft hat (Inside-­out­-Perspektive). Bei der reinen Definition wesentlicher Themen ist zunächst uner­heblich, ob die jeweiligen Auswirkungen positiv oder nega­tiv sind. Vielmehr kommt es darauf an, dass die Einschätzung, ob ein Nachhaltigkeitsaspekt wesentlich ist oder nicht, möglichst objektiv erfolgt. Dazu hat ALTANA von November 2022 bis März 2023 mit Unterstützung eines auf Nach­haltigkeit spezialisierten Dienstleisters insgesamt rund 30 Experteninterviews mit ausgewählten Stakeholdern durch­geführt, die sowohl mit dem Unternehmen als auch mit Nach­haltigkeitsthemen vertraut sind, darunter direkte Kunden, Markenartikler, Lieferanten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lokalpolitik und Vertreterinnen und Vertreter aus dem Be­reich Bildung, Wissenschaft und Forschung. Ergänzend fand eine Online­-Umfrage unter diesen und weiteren Stake­holdern statt. Grundlage der Befragung waren 34 potenziell wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, die ALTANA in einem ersten Schritt aus den verfügbaren ESRS-­Rahmenbedingungen abgeleitet und durch unternehmensspezifische Themen ergänzt hatte. Diese stellte ALTANA allen Stakeholdern mit entsprechenden Definitionen sowie potenziellen positiven wie negativen Auswirkungen im Vorfeld der Befragung zur Verfügung, um ein einheitliches Verständnis sicherzustellen.


Die Ergebnisse der Stakeholder­-Befragung lagen im ersten Halbjahr 2023 vor und flossen in eine erste Chancen­- und Risikoanalyse hinsichtlich Umwelt, Klimaschutz und Klimaanpassung, Arbeitnehmerrechte, Menschenrechte, So­zialstandards und Compliance entlang der gesamten Wert­schöpfungskette ein. Dabei identifizierte ALTANA die folgen­den sechs wesentlichen Themen, die im Weiteren näher beschrieben sind: Nachhaltige Produkte und Innovation; Treib­hausgasemissionen aus Produkten und Dienstleistungen; Anlagen­ und Transportsicherheit; Gesundheit und Sicher­heit; Energieverbrauch und ­-effizienz sowie Kritische Sub­stanzen. Diese Themen bilden nicht nur den Schwerpunkt für die zukünftige Nachhaltigkeitsberichterstattung des Unter­nehmens, sondern fließen in die weitere Strategieentwick­lung ein. Viele andere, hier nicht genannte Themen blei­ben wichtig und werden von ALTANA weiterverfolgt, gelten aber mit Blick auf die jeweiligen zu erwartenden Auswir­kungen im Sinne der oben beschriebenen Methodik nicht als wesentlich. ALTANA wird die in der Wesentlichkeitsanalyse gewonnenen Erkenntnisse regelmäßig überprüfen und bei Bedarf aktualisieren. Die wichtigste Basis dafür sind die in die Geschäftsprozesse integrierten Gespräche mit Stakehol­dern, die kontinuierlich stattfinden.

 

Nachhaltige Produkte und Innovation

  • Produktportfolio, das Ressourcen schont und einen positi­ven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft hat,
  • Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen der Produktentwicklung,
  • Forschung und Innovation zur Verbesserung der Produk­tion und der Produkte mit dem Ziel, ökonomische sowie ökologische und soziale Werte zu schaffen.

Treibhausgasemissionen aus Produkten und Dienstleistungen

  • Reduzierung von Treibhausgas (THG)­-Emissionenentlang der gesamten Wertschöpfungskette,
  • Überwachung und Management von THG­-Emissionen,
  • Analyse und Berücksichtigung klimabezogener Übergangs­risiken und ­-chancen entlang der gesamten Wertschöp­fungskette.

Anlagen- und Transportsicherheit

  • Einheitliche Standards zur Sicherheit von Menschen und Umwelt in der Produktion,
  • Einhaltung gesetzlicher und freiwilliger Bestimmungen zur Anlagen­ und Transportsicherheit,
  • sicherer Transport von gefährlichen Gütern.

Gesundheit und Arbeitssicherheit

  • Managementsysteme zur Vorsorge für Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen,
  • Verringerung der Anzahl an Arbeitsunfällen,
  • Einhaltung von Arbeitszeitstandards nach den Vorgaben der EU und ILO (International Labour Organization).

Energieverbrauch und -effizienz

  • Energetische Optimierung von Prozessen (Energieeffizienz),
  • Energieverbrauch und (mögliche) ­-erzeugung,
  • Einsatz erneuerbarer Energieträger.

Umgang mit kritischen Substanzen

  • Sicherheit bei Herstellung, Umgang, Verwendung, Ver­trieb und Vermarktung von kritischen Substanzen („Sub­stances of Concern“) durch ALTANA,
  • „Substances of Concern“ sind Chemikalien, die aufgrund ihrer intrinsischen Eigenschaften eine schädliche Wirkung auf die Gesundheit des Menschen oder die Umwelt haben können. In bestimmten Fällen können solche Substanzen auch verhindern, dass durch Recycling sichere, hochwerti­ge Sekundärrohstoffe gewonnen werden. Als Rohstoffin chemischen Prozessen eingesetzt, dienen sie aber auch zur Herstellung von Produkten, die einen wichtigen Bei­trag zur Nachhaltigkeit leisten.

Objektive Bewertung von Nachhaltigkeit

Um nicht nur die wirtschaftliche Leistung, sondern auch das Engagement des Unternehmens in allen Bereichen der Nachhaltigkeit messbar zu machen, nutzt ALTANA neben Kennzahlen und zertifizierten Managementsystemen zu­nehmend externe Bewertungen. Eine besondere Rolle spielt dabei das Bewertungssystem des Rating­Unternehmens EcoVadis. EcoVadis analysiert vier Themenbereiche, die auf führenden Standards (GRI, UN Global Compact und ISO 26000) basieren: Umwelt, Arbeits­ und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung. EcoVadis hat sich zur füh­renden Bewertungsplattform für die Chemieindustrie entwi­ckelt. Mittlerweile arbeiten Zehntausende von Unternehmen mit EcoVadis zusammen.

ALTANA nutzt das objektive EcoVadis­-Rating seiner Pro­duktionsstandorte und der ALTANA AG insgesamt, um den jeweiligen Status quo intern wie extern transparent zu ma­chen, aber auch, um Nachhaltigkeit im Unternehmen sys­tematisch weiter voranzutreiben.

Im Berichtsjahr hat ALTANA erneut am CDP Programm„Climate Change“ teilgenommen. CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) ist eine internationale gemeinnützige Or­ganisation, die Unternehmen und Regierungen dazu an­regt, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, Wasserres­sourcen zu schonen sowie die Wälder zu schützen.

Organisation von Nachhaltigkeit

Bei ALTANA liegt die Umsetzung und Verankerung von Nachhaltigkeit in der Verantwortung der operativen Gesellschaften. Dabei verpflichten sich die einzelnen Gesellschaften, die Umweltauswirkungen der Geschäftstätigkeit des Unternehmens kontinuierlich zu reduzieren und die Sicherheit an den jeweiligen Standorten permanent zu verbessern. Darüber hinaus ist es Aufgabe der einzelnen Standorte, geeignete Managementsysteme einzuführen und zertifizieren zu lassen. Weiterhin dienen spezielle, geschäftsbereichsübergreifende Expertenplattformen dazu, Informationen zu den relevanten EH&S ­Themen auszutauschen (zum Beispiel Energie, Nachhaltigkeitsperformance und Umweltkennzahlen) und Best Practice­ Modelle aufzuzeigen.

Sustainable Development Goals

ALTANA ist seit 2010 Mitglied von „UN Global Compact“ und hat sich verpflichtet, die zehn Prinzipien im Unternehmen zu integrieren und die allgemeinen Ziele der Vereinten Nationen zu beachten (siehe Fortschrittsmitteilungen zu Global Compact Seite 132).

Beim Gipfeltreffen am 25. September 2015 haben die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die „2030 Agenda für eine nachhaltige Entwicklung“ beschlossen. ALTANA unterstützt diese Initiative der Vereinten Nationen und hat für das Unternehmen die auf der Folgeseite dargestellten Ziele entwickelt.