Konzernlagebericht Produkte Sicherheit und Gesundheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement Konzernabschluss 63
Auf der Passivseite ergaben sich Veränderungen vornehmlich
durch ertragsbedingte Erhöhungen des Eigenkapitals,
Erhöhungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
zuzüglich kursbedingter Anpassungen. Das Eigenkapital
des Konzerns verbesserte sich insgesamt um 276,5
Mio. € bzw. um 12 % auf 2.675,4 Mio. € (Vorjahr: 2.398,9
Mio. € ). Maßgeblich trug hierzu das positive Jahresergebnis
bei. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2021
lag mit 74 % leicht über dem Niveau des Vorjahres (73 %).
Die Summe der langfristigen Verbindlichkeiten veränderte
sich zum Jahresende 2021 nicht signifikant. Insgesamt
sanken die langfristigen Verbindlichkeiten um 13,2 Mio. €
auf 432,5 Mio. € (Vorjahr: 445,7 Mio. € ).
Die Summe der in der Bilanz zum 31. Dezember 2021
ausgewiesenen kurzfristigen Verbindlichkeiten ist hingegen
von 418,5 Mio. € auf 528,2 Mio. € gestiegen. In Folge
der deutlich erhöhten Geschäftstätigkeit und der Preissteigerungen
für Energie, Frachten und Rohstoffe wuchs auch
der Bestand an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 61,3 Mio. €
auf 247,8 Mio. € an.
Der Saldo aus Liquiden Mitteln, Kurzfristigen Finanzanlagen,
kurzfristig gehaltenen Wertpapieren, ausgegebenen
Darlehen, Finanzverbindlichkeiten sowie Pensionsrückstellungen
ergab zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 ein
Nettofinanzvermögen von 67,7 Mio. €; dies entspricht einem
Anstieg um 33,6 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr.
Grundsätze und Ziele der Finanzierungsstrategie
Die Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit soll grundsätzlich
durch den im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit
erwirtschafteten Cash Flow abgedeckt werden. Gleiches gilt
für den Bedarf an Investitionen, die dem kontinuierlichen
Ausbau der Geschäftsaktivitäten dienen.
Daraus abgeleitet orientieren sich die Ziele unserer Finanzierungsstrategie
daran, zum einen die im Konzern erwirtschafteten
liquiden Mittel zentral zur Verfügung zu halten.
Zum anderen wird ein Finanzrahmen angestrebt, der es
ALTANA ermöglicht, Akquisitionen und auch große, über das
gewöhnliche Maß hinausgehende Investitionsprojekte
flexibel und schnell abzuwickeln.
Um diese Ziele erfolgreich umzusetzen, steuern wir nahezu
die komplette Konzerninnenfinanzierung zentral über
die ALTANA AG. Hierzu sind für die bedeutenden Währungsräume
Cash Pools eingerichtet.
Im Juni 2021 hat ALTANA die langfristige Konzernfinanzierung
neu aufgestellt: Seit Juni 2021 stehen ALTANA
von einem internationalen Bankenkonsortium für die nächsten
fünf bis sieben Jahre 250,0 Mio. € in Form einer revolvierenden
Kreditlinie zur Verfügung. Außerdem hat ALTANA
seit Ende Juni 2021 Zugang zu Krediten der Europäischen
Investitionsbank (EIB) in Höhe von bis zu 200,0 Mio. € für
die Entwicklung klimafreundlicher, digitaler und nachhaltiger
Produkte. Beide wurden im Geschäftsjahr 2021 nicht genutzt.
Diese Finanzierungsstruktur bietet ALTANA die notwendige
Flexibilität, um kurzfristige und auch investitionsintensive
Wachstumsopportunitäten angemessen nutzen zu
können. Die Verteilung der Fristigkeiten der vorhandenen
Finanzierungsinstrumente ermöglicht es uns, die Tilgung der
Verbindlichkeiten über die Zuflüsse aus dem operativen
Cash Flow optimal zu steuern.
Außerbilanzielle Finanzierungsverpflichtungen resultieren
aus Bankgarantien, Einkaufsverpflichtungen sowie Garan-
tien für Pensionsverpflichtungen. Details zu den bestehenden
Finanzierungsinstrumenten sind im vollständigen Konzern-
abschluss dargestellt.