was er mag. Leon geht sehr gerne spazieren. Und, seitdem es ihm
die Patin beigebracht hat, liebt er es, Fahrrad zu fahren. Zusammen
sind sie dann an den Rhein gefahren. Sie wird nicht vergessen,
als Leon sie mit großen Augen fragte, ob dies der Rhein sei.
Ohne Empathie kein Vertrauensaufbau
Nicht nur Leon war mit seiner Bedürftigkeit alleine. Auch seine
Eltern. Der Vater hat mit am selben Strang gezogen, sah die
Chance für seinen Sohn. Er hat erzählt, dass Leon gerne trommelt.
Seine Patin konnte den Besuch einer Musikschule organisie-
ren – und der Junge lernte, dass es sich lohnt, bei einer Sache zu
bleiben, nicht aufzugeben, wenn etwas nicht gleich klappt.
„Ohne Disziplin geht es nicht, wenn man etwas erreichen möchte.
Leon bleibt nun am Ball“, sagt die Patin mit Stolz. Er hat nicht
nur mit dem Kickboxen angefangen, sondern macht nach anfänglicher
Unterstützung nun auch die Hausaufgaben – alleine.
Immer am Ball bleiben – das müssen nicht nur die Kinder,
sondern auch die Paten. „Ausflüge machen hört sich leicht an.
Aber bis man das machen kann, braucht es viel Geduld, Erfahrung
und Empathie. Die ist ganz wichtig,“ sagt Hildegard Derksen,
Sozialpädagogin und Projektkoordinatorin an der Akademie
Klausenhof. Ohne diese Fähigkeit zuzuhören, Gestik und Mimik
und Verhalten zu verstehen, sich in den anderen einfühlen zu
können, könne man als Pate kaum eine Beziehung zu den Kindern
aufbauen. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, zumal die ehrenamtlichen
Paten keine Nachhilfelehrer, keine Therapeuten und
keine Familienhelfer sind, sondern zumeist Rentner, die die verschiedensten
Berufe ausgeübt haben.
Man fühle sich in der ehrenamtlichen Arbeit bestätigt, wenn
man mitbekomme, wie die Kinder nach Nähe und Vorbildern
suchten, berichtet Patin Monika Ebling. „Man lässt die Erlebnisse
mit den Kindern nicht einfach am Ende des Tages in der Schule.
Und gerade die Mut machenden und besonders schönen Momente
der Unterstützung für die Kinder spornen immer wieder an“,
fügt sie hinzu. Die Paten erhalten nicht nur eine Schulung und
Qualifizierungsmaßnahmen sowie Weiterbildungen, sondern
treffen sich auch regelmäßig zum Austausch über ihre Erfahrungen,
um sich Rat zu holen bei Hildegard Derksen und den an-
deren Paten. Monika Ebling: „Wir holen uns dann ebenso Hilfe,
wie dies die Kinder tun.“
Spiel und Spaß – die Kinder und ihre Paten bei
der Lesehilfe in der Schulbibliothek und auf dem
Weg zu den Aktivitäten außerhalb der Schule
wie Musikmachen, Fahrradfahren oder Schwimmen.
Das Motto von Projektleiterin Hildegard
Derksen (Foto rechts unten): „Alle Kinder haben
Potenziale.“
Mehrwert schaffen bei ALTANA 45