Steuerungssystem und Ziele
Das Steuerungssystem bei ALTANA orientiert sich grundsätzlich
an dem Ziel des nachhaltigen profitablen Wachstums.
Daraus abgeleitet gibt es eine Reihe – insbesondere finanzwirtschaftlicher
– Kennzahlen, deren Entwicklungen analysiert
und für die Zielgrößen bestimmt werden. Hierzu zählen
insbesondere die Kennzahlen ALTANA Value Added (AVA),
Umsatzwachstum, Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) sowie die EBITDA-Marge, Ergebnis vor
Zinsen und Steuern (EBIT) sowie Investitionen.
Die Veränderung des Unternehmenswerts in einer Periode
wird über die finanzwirtschaftliche Kennzahl ALTANA
Value Added hergeleitet. Der absolute AVA berechnet sich
aus der Differenz zwischen dem operativen Ertrag und den
Kosten für das im Konzern gebundene Kapital. Der relative
AVA setzt diese Differenz ins Verhältnis zum gebundenen
Kapital. Er errechnet sich aus dem Return on Capital Employed
(ROCE) abzüglich der Kapitalkosten.
Ausgangslage für die Herleitung des operativen Ertrags
bildet das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, das um akqui-
sitionsbedingte und einmalige Sondereffekte bereinigt und
um eine kalkulatorische Steuerlast gemindert wird.
Das gebundene Kapital wiederum umfasst die Bestandteile
des Vermögens und der Verbindlichkeiten, die zur Erzielung
des operativen Ertrags benötigt werden. Die Kapitalkosten
bestimmen sich aus dem gewichteten Mittel der
Fremd- und der Eigenkapitalkosten. Den Kapitalkostensatz
überprüfen wir regelmäßig, passen diesen aber für die Berechnung
des AVA nur an, wenn er bestimmte Korridorwerte
über- oder unterschreitet. In den letzten Jahren haben wir
jeweils einen Kapitalkostensatz von 8 % angesetzt.
AVA und ROCE werden sowohl für die Erfolgsmessung
und zur Bestimmung variabler Vergütungsbestandteile ein-
gesetzt als auch als Kriterien für strategische und operative
Entscheidungen auf Ebene der Konzernholding, der Geschäftsbereiche
und von Einzelgesellschaften genutzt.
Unser Ziel ist es, auf nachhaltiger Basis einen positiven AVA zu
erwirtschaften, das heißt einen operativen Ertrag zu erzielen,
der die Kapitalkosten überschreitet. In den letzten Jahren
ist es uns gelungen, einen positiven AVA zu generieren.
Ein nachhaltig profitables Umsatzwachstum bildet die
Basis einer langfristigen Steigerung des operativen Ertrags
und damit des Unternehmenswerts. Dabei ist es das Ziel von
ALTANA, das allgemeine Marktwachstum in den wichtigs-
ten Absatzsegmenten zu übertreffen und damit Marktanteile
zu gewinnen.
Im langfristigen Durchschnitt soll das jährliche operative
Umsatzwachstum 5 % betragen. Zusätzliches Wachstum
soll durch Akquisitionen erzielt werden – sei es durch den Erwerb
von ergänzenden Aktivitäten auf Ebene der bestehenden
Geschäftsbereiche oder die mögliche Integration neuer
Geschäftsaktivitäten.
Das Wachstum darf allerdings nicht zulasten der Profitabilität
erfolgen. Innerhalb des ALTANA Konzerns kommt
daher der Steuerung der EBITDA-Marge eine hohe Bedeutung
zu. Der langfristige Zielkorridor für die EBITDA-Marge des
Konzerns liegt bei 18 % bis 20 %. Daraus abgeleitet existieren
langfristige Zielmargen für die vier Geschäftsbereiche, die
aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsaktivitäten und der
Marktcharakteristika vom durchschnittlichen Zielwert für
den Konzern abweichen können. In den letzten Jahren lagen
die erwirtschafteten Konzernmargen innerhalb oder in einzelnen
Jahren sogar oberhalb des Zielkorridors.
Neben dem Erreichen einer langfristigen Umsatz- und
Ergebnisdynamik liegt ein weiterer Fokus zur erfolgreichen
Steigerung des Unternehmenswerts auf der Steuerung des
operativen Kapitals. Wesentliche Einflussgrößen sind in diesem
Zusammenhang vor allem die Entwicklung des Anlagevermögens
und des Net Working Capital.
Die Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte
liegen im mehrjährigen Mittel bei ca. 6 % des
Umsatzes. Über diese Kontinuität können sprunghafte An-
52 Grundlagen des Konzerns